Bergischer HC BHC im Duell der ehemaligen Erstligisten
Der BHC erwartet am Samstag Eisenach in der Klingenhalle (19 Uhr). Im Kampf gegen den Abstieg zeigten sich die Gäste zuletzt sehr auswärtsstark.
Bergischer HC gegen den ThSV Eisenach — diese Paarung gab es vor zwei Jahren schon einmal in der 1. Bundesliga. Damals in einem Abstiegsduell, wobei die Thüringer zum Ende der Saison den Gang in die 2. Liga antreten mussten. Der BHC folgte ein Jahr später. Wenn beide Teams am Samstag in der Solinger Klingenhalle wieder aufeinandertreffen (Anwurf ist um 19 Uhr), dann sind die Rollen allerdings völlig unterschiedlich verteilt. Dem BHC fehlen rein rechnerisch nur noch sechs Siege aus zwölf Partien, um die Rückkehr ins Oberhaus perfekt zu machen, den Gästen aus der Lutherstadt droht erstmals in der Vereinsgeschichte sogar der Gang in die Drittklassigkeit. Mit drei Zählern Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz sind sie aktuell Drittletzter.
„Wenn man sich deren Klassebesetzung ansieht, hätte auch ich das so sicher nicht erwartet. Aber am 26. Spieltag ist das auch kein Zufall“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze. Das Hinspiel in Eisenach hatte seine Mannschaft mit 25:21 gewonnen. Allerdings zeigten sich die Thüringer seit einem Trainerwechsel Mitte Dezember deutlich stabiler. Bei bis dahin 6:28- Punkten hatte der Verein die Notbremse gezogen und Trainer Christoph Jauernik entlassen. Unter Nachfolger Arne Kühr hat man seitdem 8:8-Punkte geholte, dabei die jüngsten drei Auswärtsspiele in Saarlouis, Rimpar und Wilhelmshaven gewonnen, verlor vergangene Woche zu Hause gegen Balingen nur knapp mit 30:31. „Ich kann mir denken, dass sie sich auch hier etwas ausrechnen. Sie sind auswärts sehr geduldig, spielen ihre Angriffe lang aus“, weiß Sebastian Hinze aus Videoanalysen. Genau die Geduld war es, die seiner Mannschaft zuletzt etwas gefehlt hatte. „Weil nicht alles gleich funktioniert hat, haben wir uns in Stress bringen lassen. Daraus müssen wir lernen“, sagt er zu der Niederlage gegen Hamm und der schwachen ersten Hälfte bei Schlusslicht Saarlouis.
Die Frage, ob er angesichts der komfortablen Situation einen möglichen Hänger bei seinem Team sehe, verneint er aber entschieden. „Es gibt ein paar Dinge, die uns im Moment schwer fallen, aber solche Phasen gibt es in der Saison. Bei 48:4-Punkten gibt es keinen Anlass, etwas infrage zu stellen.“ Hinze sagt aber auch ganz klar: „Zwei Heimniederlagen in dieser Saison reichen.“ Auswärts ist der BHC bekanntlich noch ohne Verlustpunkte.
Während Eisenach mehrere Verletzte beklagt, kann Hinze wohl wieder aus dem Vollen schöpfen. Arnor Gunnarsson und Max Darj, die Anfang der Woche unter einer starken Erkältung gelitten hatten, sind seit Mittwoch wieder im Training. Und vielleicht gibt es sogar eine Chance, dass Mittelmann Tomas Babak nach dreimonatiger Verletzung erstmals wieder mit von der Partie ist. Hinze: „Seit Montag trainiert er wieder voll mit, auch mit Kontakt, und es sieht gut aus. Das letzte Wort hat aber die medizinische Abteilung.“ „Ich will auf jeden Fall spielen, habe keine Schmerzen mehr und fühle mich bereit“, sagt der tschechische Nationalspieler, der auf die EM hatte verzichten müssen. Sollte das Votum des Docs anders ausfallen, habe er aber auch noch die Geduld, eine weitere Woche zu warten.
Ein besonderes Spiel ist es in jedem Fall für Bogdan Criciotoiu, der in der Abstiegssaison noch in Eisenach gespielt hatte. „Ein bisschen Extra-Motivation ist vielleicht da“, sagt der Rumäne schmunzelnd, allerdings seien aus dem Stamm von damals bei Eisenach nur noch vier Spieler übrig. Unter anderem Torwart Jan Steffen Redwitz, der dem BHC im Hinspiel mit 21 gehaltenen Bällen das Leben sehr schwer gemacht hatte.