BHC setzt sich im Derby knapp durch
Ein Zwischenspurt erlöst die Bergischen. Der 26:23 (14:13)-Heimsieg gegen Eintracht Hagen steht lange auf der Kippe.
Der Bergische HC hat den ersten Part seines regionalen Doppelpacks erfolgreich gestaltet: Vor 2208 Zuschauern in der Klingenhalle schlug der Zweitliga-Primus den VfL Eintracht Hagen vor allem dank eines kleinen Zwischenspurts im zweiten Durchgang. Ein enges, aber verdientes 26:23 (14:13) — am Sonntag soll der Doppelspieltag ab 17 Uhr bei TuSEM Essen seine perfekte Abrundung finden.
Bis zum 22. Sieg im 23. Spiel war es für die Mannschaft von Sebastian Hinze ein hartes Stück Arbeit. Sicherlich spielte Hagen vor der Pause nahe am eigenen Optimum. Es waren aber insbesondere die Defizite — gemessen am eigenen Vermögen —, die es dem BHC schwer machten. Als Gäste-Trainer Niels Pfannenschmidt nach einer Viertelstunde seine erste Auszeit nahm, hatten die Hagener dem BHC bis dato ein 8:8 abgetrotzt. Das lag an Fehlern an beiden Enden des Spielfelds.
Start-Keeper Bastian Rutschmann hatte in seinen 13 Minuten, ehe er durch Christopher Rudeck ersetzt wurde, zwar lediglich zwei Bälle abgewehrt — viel Unterstützung seiner Vorderleute hatte er aber nicht erhalten. Hagen hatte sich mit dem nahezu durchgängigen Auflösen auf zwei Kreisläufer — vornehmlich Tilman Pröhl und der Solinger Julian Renninger — etwas ausgedacht, worauf der BHC lange keine Antwort fand. Die beiden Kreisläufer konnten die Defensive tief binden, wodurch vor allem Andreas Bornemann das ein oder andere Mal seine Wurfkraft ausspielen konnte. Der BHC stellte sich erst besser an, als Linus Arnesson für eine offenere, aktivere Variante aufs Feld kam. Apropos Renninger: Der Solinger legte mit einem Treffer, wenngleich der gegriffene Ball bereits im Kreis gelegen hatte, und starker Defensivarbeit einen guten Auftritt hin. Zwischenzeitlich nahm er den EM-Silbermedaillen-Gewinner Arnesson an die kurze Leine, was dessen Nebenleute zu uninspirierten Würfen animierte.
Vorne scheiterte der BHC durch Max Bettin und Arnesson in der Anfangsphase gleich dreifach im gegnerischen Block, Maciej Majdzinski verzog zudem einen Ball total übers Tor: Viel zu viele Angriffe endeten ohne Erfolg.
Nach dem Seitenwechsel deuteten die ersten Minuten an, dass der BHC einen Vorsprung zwischen sich und seinen Kontrahenten würde legen können. Der für die Defensive gekommene Kristian Nippes schaltete sich gleich in die zweite Welle ein und traf zum 15:13. Doch anstatt zum ersten Mal mit drei Treffern in Führung zu gehen, trat Leos Petrovsky bei seinem Treffer in den Kreis. Als dann auch noch Rudeck einen haltbaren Ball von Sebastian Schneider durchrutschen ließ, war der kurze Anfangsschwung wieder verflogen. Bis zum 20:19 nach 45 Minuten ließ sich Hagen trotz selbst eigentlich nur noch schwacher Wurfausbeute und vielen durchsichtigen Angriffen nicht abschütteln — das musste sich der BHC ganz klar selbst auf die Fahne schreiben. Wie dann auch den guten Zwischenspurt, der bereits begonnen hatte, als Hagen nach 47 Minuten seine zweite Auszeit nahm. 22:19 stand es, weil vor allem Majdzinski nun wieder in die Tiefe ging.
Der BHC zog bis auf 23:19 davon. Diese Führung aus der 48. Minute sollte zwar nicht mehr zu einem Kantersieg ausgebaut werden, wie es die Heimspiele in der Schlussphase oft gezeigt hatten, gegen letztlich über 60 Minuten aber zu harmlose Hagener reichte es zu einem 26:23-Erfolg. Freilich nicht das mitreißendste Saisonspiel des BHC — diese Kategorie gibt es beim unaufhaltsamen Weg zurück in die erste Liga aber ohnehin nicht.