Lob für den siebten Mann
BHC-Trainer Sebastian Hinze sieht den taktischen Einsatz des siebten Feldspielers als den Schlüssel zum Sieg in Essen.
Offensiv und zweikampfstark hatte sich der TuSEM in der Abwehr in der mit 2578 Zuschauern ausverkauften Sporthalle am Hallo präsentiert. „Das hat uns sehr viel Stress bereitet“, analysierte Sebastian Hinze. Der Trainer des Bergischen HC zollte den Gastgebern gehörig Respekt für die Leistung in einer Partie „mit vielen Emotionen.“ Erst am Schluss knackten die Löwen die Abwehr und schafften doch noch einen 31:28-Sieg. „Der siebte Feldspieler war der Schlüssel“, sagte Hinze. „Dadurch kamen wir zu guten Abschlüssen, die wir vorher nicht hatten und haben vor allem das Essener Tempospiel unterbunden.“
Der TuSEM musste in den letzten Minuten hauptsächlich im Positionsangriff agieren. Csaba Szücs und Max Darj entschärften die Angriffe mit einer starken Innenblock-Leistung. „Das haben die beiden am Schluss sehr gut gemacht“, meinte der Trainer. Dennoch hat sich der 38-Jährige fest vorgenommen, noch ausführlich mit seinem Team über diese Partie zu sprechen. „In den ersten vier Spielen des Jahres haben wir gesehen, dass die Gegner viel mannbezogener gegen uns verteidigen. Das war auch heute der Fall, so dass wir einige Hausaufgaben mit nach Hause nehmen“, erläuterte der Coach.
Sein Gegenüber, Jaron Siewert, war freilich enttäuscht: „Die Partie hat mich ein bisschen ans Hinspiel erinnert. Wir sind dran, aber dann kommt Fabian Gutbrod und macht drei Tore. „Glückwunsch an den BHC und die zahlreich mitgereisten Fans.“
Angetan waren beide Trainer von der tollen Derby-Stimmung in der Halle. „Wir haben heute alles gesehen, was ein Derby braucht — Stress, Emotionen und Zeitstrafen. Ein Riesendank an die Fans — das war unglaublich“, sagte Sebastian Hinze.
Innerhalb von drei Tagen hat der BHC somit zwei Partien gegen Gegner absolvieren müssen, mit denen ihn und seine Vorgängervereine eine lange Geschichte verbindet. Oft ging es gegen Hagen oder Essen um entscheidende Punkte im Aufstiegsrennen oder im Kampf gegen den Abstieg. Dass der BHC diese beide Hürden trotz starker Gegenwehr des Gegners an zwei schwächeren Tagen genommen hat, spricht für die Mannschaft. Der Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz beträgt nach dem 24. Spieltag nun schon satte zwölf Punkte.