Handball: BHC sucht Form und Trainer
Zweitligist Bergischer HC steckt weiter in der Krise. 22:28-Auswärtspleite beim EHV Aue.
Wuppertal.Die Misere bei den Handballern des Bergischen HC hält weiter an. Einen Tag nach der Trennung von Cheftrainer Raimo Wilde konnten auch seine Interims-Nachfolger auf der Bank das Ruder nicht herumreißen. Gecoacht vom bisherigen Co-Trainer Chrischa Hannawald, der von Manager Stefan Adam unterstützt wurde, unterlagen die "Löwen" beim EHV Aue mit 22:28 (8:12).
Der Impuls, den die Verantwortlichen mit der Ablösung Wildes geben wollten, ist offensichtlich verpufft. "Was aber nicht heißt, dass die Entscheidung uns von Raimo Wilde zu trennen falsch war", verteidigt Adam die erste personelle Maßnahme, mit der die BHC-Verantwortlichen auf die sportliche Krise reagierten.
Weitere Konsequenzen könnten folgen, wenn die Leistungsträger auch weiterhin nicht ihr Potenzial abrufen können. "Aber das betrifft jetzt nicht nur Leute wie Moen und Klev. Da müssen sich auch andere an die eigene Nase fassen", sagt Adam.
Die deprimierende Auswärtsbilanz ist durch die Niederlage in Aue unterdessen auf 1:9-Punkte in Folge angewachsen. Acht Minuten durften die Fans der Bergischen auf eine Reaktion ihres Teams hoffen. Nach Treffern von Jiri Vitek, Henning Quade und Simon Kluge führten die Gäste mit 3:1.
Doch in den folgenden 13 Minuten gelang nur noch ein einziges Tor durch Vitek. Die Auer, nach ihrer letzten 22:29-Heimpleite gegen Erlangen ebenfalls in der Pflicht, stellten sich in dieser Phase besser an und setzten sich auf 8:4 ab.
Man konnte den BHC-Spielern anmerken, dass ihr Nervenkostüm angeschlagen ist. Gegen die starke Auer Deckung fanden sie nur schwer ein Durchkommen, produzierten zudem immer wieder technische Fehler. Und egal wie Hannawald von der Bank aus auch versuchte, Einfluss zu nehmen und umzustellen, unter dem Strich blieben seine Maßnahmen erfolglos.
Trotz einer schwachen Angriffsleistung konnte der BHC aber noch bis zum Stand von 17:20 (48.) den Anschluss halten. Doch als Aue zum Endspurt ansetzte, brach der Widerstand und die Hoffnung auf einen Punktgewinn zusammen. Bis auf acht Tore waren die Hausherren schon enteilt, bevor dem geschlagenen Favoriten noch ein klein wenig Ergebniskosmetik gelang.
Negativer Höhepunkt - aber irgendwie symptomatisch für die aktuelle Situation - die rote Karte gegen Joey Duin. Beim BHC läuft die Suche nach einem neuen Cheftrainer weiter. Der im Marketing wichtige Chrischa Hannawald ist nicht als Dauerlösung gedacht.