Wuppertal. Mit einem Teilerfolg endete das Debüt des neuen BHC-Trainers Raimo Wilde. Beim 22:22 (12:11) entführte Handball-Zweitligist Bergischer HC einen Punkt beim Tabellen-Dreizehnten SG Wallau/Massenheim. "Wir hatten es selbst in der Hand, uns mit einem Sieg selbst zu belohnen. Leider hat das nicht ganz geklappt", ärgerte sich Wilde über eine Schlussphase der verpassten Chancen. Denn bei einer 21:20-Führung und Ballbesitz war der Sieg für die "Löwen" zum Greifen nahe. Zumal sich die Gäste nach der roten Karte gegen Wallaus Garbo in Überzahl befanden. "Und dann hat die Mannschaft die Situation eigentlich auch hervorragend ausgespielt. Genauso wie wir es einstudiert hatten", beschreibt der Coach. Doch der letzte Pass von Elvir Selmanovic auf den frei stehenden Jens Reinarz (zuvor drei Treffer in Folge) war zu ungenau und die Chance auf die vorzeitige Entscheidung dahin. Stattdessen verkürzten die Hessen im Gegenzug. Der BHC ließ sich nicht beeindrucken, ging durch einen von Alexander Oelze verwandelten Siebenmeter erneut in Führung. Doch auch die Wallauer ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Obwohl die Schiedsrichter permanent Zeitspiel anzeigten, gelang ihnen 14 Sekunden vor Schluss der erneute Ausgleich. Wilde glaubte aber weiterhin an den Sieg, schwor sein Team in einer Auszeit noch einmal auf einen Spielzug ein. Vergeblich. "Die Mannschaft hat das Konzept, das ich ihr mit auf den Weg gegeben habe, nicht umgesetzt, sondern einfach drauf los gespielt", bemängelt der Coach. Resultat: Der letzte Angriff verlief im Sande.

"Konzept und Disziplin" waren auch die Schlagworte, die Wilde gestern Morgen beim Training vortrug. Neben Kritik verteilte er aber auch Komplimente. "Die Mannschaft wollte unbedingt gewinnen und ist nach drei schwächeren Phasen innerhalb der Partie jedes Mal wieder zurückgekommen", erinnerte Wilde an die ersten Minuten des Spiels, als der Bergische HC mit 2:7 ins Hintertreffen geriet, aber durch fünf Treffer in Folge wieder zurück ins Spiel fand.