Handball-Bundesliga BHC verpasst Überraschungscoup bei den Rhein-Neckar Löwen
Wuppertal · Eine Schwächephase vor der Pause sorgte für die Vorentscheidung bei der 20:26 (9:15)-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen. Der BHC steigerte sich im zweiten Spielabschnitt, kam aber nur noch einmal kurz heran.
Die Hoffnungen des Bergischen HC auf einen Überraschungserfolg bei den Rhein-Neckar Löwen im ersten Spiel nach der WM-Pause erfüllten sich nicht. Der BHC unterlag trotz einer starken kämpferischen Partie und guten Deckungsleistungen klar mit 20:26 (9:15).
Bis zum Stand von 9:10 blieb der BHC dran. Max Bettin, Max Darj am Kreis, der mit einem Heber erfolgreich war, und der tschechische Mittelmann Tomas Babak brachten den BHC in Führung. Eine Zeitstrafe gegen Milan Kotrc nach einer Abwehraktion gegen Bogdan Radivojevic sorgte für den ersten Bruch im Spiel des BHC. Die Mannschaft blieb zunächst weiter dran, profitierte von einer guten Deckung sowie den Aktionen von Christopher Rudeck zwischen den Pfosten. Im Angriff häuften sich aber die Ballverluste. Die Rhein-Neckar Löwen schalteten sofort und liefen zahlreiche Gegenstöße, die sie zumeist im Tor unterbrachten.
Von 5:8 kamen die Bergischen durch Tore von Kristian Nippes und Linus Arnesson zwar noch mal heran, doch nach Fabian Gutbrods 9:10 folgte ein 5:0-Lauf der Gastgeber vor der Pause. Sieben Fehlpässe hatte Trainer Sebastian Hinze in den ersten 30 Minuten auf seinem Zettel stehen - zu viele, um bei einem Spitzenteam wie den Mannheimern in Reichweite zu bleiben.
„Wir haben ganz gut in die Partie gefunden und vieles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Aber wir haben dann doch recht schnell einen etwas müden Eindruck gemacht. Als die Rhein-Neckar Löwen auf einen offensiven Halbverteidiger umgestellt haben, werden wir viel zu hektisch und werfen ihnen die Bälle in die Hände. Da müssen wir viel ruhiger bleiben und die Breite des Spielfeldes nutzen“, sagte BHC-Trainer Sebastian Hinze über die vermeintlich voentscheidende Phase der Partie.
Vom 9:15-Rückstand ließ sich das BHC-Team jedoch nicht entmutigen und schaffte durch Yannick Fraatz, Kotrc und Nippes (2) vier Treffer In Folge. Torhüter Christopher Rudeck verdiente sich immer wieder das Prädikat: herausragend. Auch die Abwehr mit Darj und Nippes blieb stark. Nur vier Tore gelangen den Hausherren in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte. Acht Minuten vor Schluss setzten sich dann die Hausherren vor 9137 Zuschauern durch. Sie zogen Tor um Tor davon und bauten den Vorsprung auf 26:20 aus.
„Insgesamt war die Effektivität aus dem Rückraum nicht besonders hoch, aber wir machen es dann in der zweiten Halbzeit ordentlich. Es war kein spielerisches Highlight von uns in der zweiten Hälfte, aber wir machen kaum noch technische Fehler“, sagte Trainer Hinze nach der Partie. BHC-Geschäftsführer Jörg Föste lobte den Kampfgeist der Mannschaft, die einige Ausfälle verletzter Spieler verkraften musste. „Wir haben 60 Minuten aufopferungsvoll gekämpft in der Deckung und die Rhein-Neckar Löwen so vor Schwierigkeiten gestellt. In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Geschenke verteilt, um dem Sieg etwas näher zu sein. Den haben die Rhein-Neckar Löwen ohne Zweifel verdient.“
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka - Schmid, Lipovina (2), Sigurdsson (3), Radivojevic (4), Tollbring, Abutovic, Larsen (2), Groetzki, Taleski (2), Guardiola (5), Petersson (5), Kohlbacher (3).
Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann - Bettin (3), Darj (3), Weck, Nippes (6/2), Kotrc (2), Baena Gonzalez (1), Fraatz (1), Babak (1), Gutbrod (1), Arnesson (1), Criciotoiu (1).
Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck und Simon Reich
Siebenmeter: 0/1 - 2/3
Zeitstrafen: 3 - 3 (Guardiola, Kohlbacher, Larsen - Bettin, Darj, Kotrc)
Spielverlauf: 2:3 (5.), 5:4 (10.), 8:6 (15.), 9:8 (20.), 13:9 (25.), 15:9 (30.), 15:11 (35.), 16:14 (40.), 17:15 (45.), 19:16 (50.), 22:18 (55.), 26:20 (60.)