Handball-Bundesliga BHC verliert erst am Ende klar
Flensburg/Wuppertal · Beim 23:29 ist der Bergische Erstligist am Donnerstag bei Meister Flensburg lange dran.
Sie kämpften, kamen zurück und schnupperten kurz an der Sensation. Doch dann setzte sich doch die individuelle Qualität der SG Flensburg-Handewitt insbesondere mit Michal Jurecki durch. Der Bergische HC verlor 23:29 beim amtierenden Deutschen Meister, hatte die Partie aber lange offen gehalten. Nach fünf Spielen mit 8:2-Punkten musste der BHC damit wieder eine Niederlage hinnehmen, steht mit ausgeglichener Bilanz von 15:15-Zählern weiter auf Platz neun.
Der BHC blieb bis zum 5:5 auf Augenhöhe und überzeugte durch die Rückraum-Abschlüsse von Linus Arnesson sowie Tomas Babak. Nahezu ungestört schienen die Löwen ihre Aktionen in der Offensive vorzutragen. Weder die Flensburger Deckung hatte besonders guten Zugriff, noch irritierte das Publikum in der Flens-Arena. Denn während die eigene Mannschaft in der Verteidigung stand, war die Atmosphäre ernüchternd. Es war so still, dass das Abrollen des mit Harz behafteten Balles durch die gesamte Halle zu hören war.
Das änderte sich erst, als die Flensburger ansatzweise ihrer Favoritenstellung gerecht wurden. Nachdem Linus Arnesson in den Block geworfen hatten, stellte Lasse Svan per Gegenstoß auf 8:6 - zum ersten Mal seit dem Auflaufen der beiden Teams war so etwas wie Stimmung zu spüren. Max Darj sorgte nach einem schönen Pass von Tomas Babak aber gleich wieder für Ruhe.
Die Partie war nun umkämpfter, weil beide Abwehrreihen Zugriff bekamen. Vor allem die Löwen bissen sich an den Flensburgern die Zähne aus, warfen immer wieder in den Block oder mussten halbe Chance wahrnehmen. Hätte nicht Torhüter Christopher Rudeck noch ein paar freie Bälle gehalten, die Hausherren wären deutlicher als mit 13:9 davon gezogen. Etwas glücklich verkürzte Ragnar Johannsson aus dem Rückraum, nachdem der Ball in dem Angriff eigentlich schon zwei Mal verloren gewesen war. Lukas Stutzke nutzte einen Gegenstoß mit aller Macht zum 11:13-Pausenstand.
Ein Ergebnis, das auch Löwen-Sicht in Ordnung ging. Zwar leistete sich auch der BHC technische Fehler, doch dem amtierenden Deutschen Meister unterliefen in der Phase vor der Pause gewaltige, ungewohnte Schnitzer. Dass es so weiterging, war nicht zu erwarten gewesen.
Nach der Pause wittern
die Löwen ihre Chance
Doch die Löwen witterten ihre Chance und fanden nun Lösungen im Angriff. Maciej Majdzinski war im rechten Rückraum extrem effektiv. Der Pole verkürzte mit zwei Toren auf 14:15. Linus Arnesson erzielte aus neun Metern gegen den für Torbjörn Bergerud eingewechselten Benjamin Buric den Ausgleich. Und dann besorgte Yannick Fraatz sogar die erste Führung seit dem 3:2. Die BHC-Abwehr hatte sich nun ebenfalls wieder in die Partie hereingearbeitet. Für ein Fußspiel musste Fraatz für zwei Minuten runter, was die SGF zu zwei Treffern nutzte. In numerischer Gleichzahl aber waren die Löwen nun auf Augenhöhe. Fabian Gutbrod glich zwei Mal in Folge aus.
Um die Sensation beim Meister zu schaffen, benötigten die Löwen aber weiterhin eine solch hervorragende Quote im Positionsangriff. Die schafften sie nicht. Buric gelangen drei Paraden in Serie, während seine Vorderleute angeführt von Michal Jurecki auf 23:20 davonzogen. Mit einem Kraftakt ließen sich die Gäste zwar nicht abhängen, kamen aber auch nicht mehr deutlicher als auf 23:25 heran. Und dann war auch die Halle da, die ihre Mannschaft noch zu einem etwas zu deutlich ausgefallen Heimsieg anpeitschte.