Handball: „Der große Respekt ist weg“

Zweitligist Bergischer HC erwartet am Samstag den Ligafavoriten HSG Düsseldorf.

Wuppertal. Die Vorfreude der Bergischen Handballfans auf das Spitzenspiel lässt sich allein schon an den glänzenden Vorverkaufszahlen ablesen. "So eine große Nachfrage wegen eines Meisterschaftsspiels hatten wir beim BHC erst einmal. Damals gegen Dormagen, als die Bayer-Halle fast ausverkauft war", berichtet BHC-Manager Stefan Adam.

Jetzt kommt am Samstag um 18.15 Uhr mit dem Ex-Bundesligisten HSG Düsseldorf der selbst ernannte Top-Favorit der Liga. "Zu Weihnachten will ich Planungssicherheit haben", hat HSG-Manager Flatten selbstbewusst verkündet und damit wohl der Konkurrenz noch eine zusätzliche Motivationsspritze verpasst.

Als chancenlos sieht man sich im Lager von Außenseiter BHC ohnehin nicht. "Das wird kein Duell David gegen Goliath", sagt BHC-Kapitän Sebastian Hinze.

In der vergangenen Saison hatten die Düsseldorfer dank ihrer individuellen Stärke den BHC zweimal verhältnismäßig sicher im Griff. "Aber seitdem haben wir uns ein ganzes Stück weiterentwickelt", glaubt BHC-Trainer Raimo Wilde. "Den großen Respekt, den wir noch vor einem halben Jahr gegenüber den Düsseldorfern hatten, haben wir abgelegt", verspricht er und sieht die spielerische Klasse des Teams als stärksten Trumpf gegen die Einzelkönner aus der Landeshauptstadt.

Mit Ruhm konnten diese sich noch nicht bekleckern. 8:0-Punkte sehen zwar gut aus, werden aber durch den Spielplan (die HSG spielte zum Auftakt bereits gegen alle drei Aufsteiger) etwas relativiert. Und selbst gegen die Underdogs tat sich der Ligakrösus schwer.

Ähnliches gilt auch für den BHC. Der Tabellenzweite ist bislang zwar ungeschlagen, doch vier von fünf Spielen waren "ganz enge Kisten". "Die verbesserte Physis ist einer der Gründe, warum wir hinten heraus solche Spiele gewinnen", erklärt Wilde. Zuletzt half auch der kurzfristig verpflichtetete Ex-Nationalkeeper Chrischa Hannawald kräftig mit, der in den Schlussminuten in Bittenfeld das Tor regelrecht vernagelte. "Dafür haben wir ihn geholt", kommentiert Wilde das Comeback des 37-Jährigen.

Im gleichen Atemzug lässt er keinen Zweifel aufkommen, dass er jeden einzelnen Spieler des Kaders früher oder später brauchen wird. So wie Mathias Fuchs. Der stand zuletzt im Schatten von Alexander Oelze, der eine sensationelle Leistung auf der Spielmacherposition ablieferte. Doch am Samstag könnte auf Fuchs mit der Bewachung von HSG-Spielmacher Novickis eine ganz entscheidende Aufgabe zukommen. "Vor diesem Spiel prickelt es ganz besonders. Viel mehr noch als vor dem Pokalmatch gegen Großwallstadt", verrät Fuchs.