Handball: Es wird eng für Beyeröhde
Handball: Der Abstiegskampf in der 2.Bundesliga spitzt sich zu. Am Samstag fällt im Duell mit Nellingen eine Vorentscheidung.
Wuppertal. Die oft gebrauchte und häufig missbrauchte Vokabel "Schicksalsspiel" trifft am Samstag um 17.30Uhr in der Halle Buschenburg den Kern der Sache. Wenn nämlich der abstiegsbedrohte TVBeyeröhde (sieben Pluspunkte) gegen den TV Nellingen (neun Pluspunkte) verlieren sollte, dann wären die Hoffnungen auf den Klassenverbleib in der 2.Bundesliga bei dann noch drei verbleibenden Spielen nur noch theoretischer Natur.
Besondere Maßnahmen wegen der Wichtigkeit des Spiels? "Wir werden in dieser Woche den Handball nicht neu erfinden. Die Mädels wissen, worum es geht und auch wie es geht. Das haben die guten Leistungen der vergangenen Wochen bewiesen. Nur die Ergebnisse haben nicht gepasst", sagt die 25-jährige Niki Münch, die inständig hofft, dass Torjägerin Anna Brandt gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt wieder mitspielen kann.
Die Ex-Nationalspielerin (50Länderspiele) leidet nämlich an einer Blutvergiftung und hat zudem erhebliche Sorgen um ihre verunglückte Tochter Vanessa, die nach einem Wirbelbruch das Krankenhaus aber wieder verlassen kann. "Da treten sportliche Dinge erst einmal in den Hintergrund", sagt Steffi Osenberg. Pech für den Tabellenvorletzten TVB, dass sich neben den langfristigen Verletzungen von Steffi Bergmann und Jung-Talent Kristin Niggeloh - sie arbeiten unter der Anleitung von "Physio" Susann Kupka intensiv an ihrer "Reha" - Torwarttrainer Ralf Börner mit einem Bandscheibenvorfall plagen muss. Er wurde allerdings durch Dieter Dietze vertreten, der bekanntlich auch die LTV-Keeper trainiert.
"So etwas passiert fast nur, wenn man unten steht", weiß Linksaußen Domi Karger. "Dann passieren auch technische Fehler, die einem sonst nicht unterlaufen." Die gilt es gegen Nellingen zu minimieren. Der Verlauf des nur knapp verlorenen Hinspiels gibt Anlass zu Hoffnungen. "Deshalb sollten wir nicht zu viel Druck aufbauen, weil man sonst zu leicht verkrampft", lautet die These von Niki Münch, unter deren Regie es zwar auch erst zwei Punkte in vier Spielen gab, aber keinen einzigen spielerischen Einbruch mit anschließender "Klatsche". "Wir wollen die wohl letzte Chance nutzen."
Vier Clubs müssen um den Klassenerhalt bangen, wobei der TV Nellingen und der TVMainzlar neun Pluspunkte haben. Beyeröhde folgt auf dem vorletzten Platz mit sieben Pluspunkten, während Schlusslicht SG Kirchhof mit nur vier Punkten (davon zwei gegen den TV Beyeröhde) schon fast abgeschlagen ist.