Handball: Heimansfeld behält die Nerven
LTV-Talent trifft zum 26:25-Sieg gegen Mettmann
Wuppertal. Was für ein Spiel, was für eine Stimmung, was für eine Dramatik. Nach einem Herzschlag-Finale gewannen die Oberliga-Handballer des LTV vor 800 Zuschauern das Derby bei Mettmann Sport mit 26:25 (12:11). Dank einer kämpferischen Leistung steckte der Mini-Kader des LTV in der Sporthalle an der Herrenhauser Straße sogar drei rote Karten gegen Leistungsträger weg. Andreas Somnitz, der einem Mettmanner beim Tempogegenstoß von hinten in den Arm gegriffen hatte, erwischte es bereits nach acht Minuten, für Achim Jansen (drei Zeitstrafen) war nach 38 Minuten Schluss, und Andreas Hallmann wurde in der 47. Minute auf die Tribüne verbannt.
21:19 führte der LTV zu diesem Zeitpunkt, doch der dritte Feldverweis schien den Gästen das Genick zu brechen. Mettmann glich zum 21:21 aus, zeigte danach aber Nerven, als Jens Buss beim Siebenmeter übertrat. Die Schlussminuten standen im Zeichen von "Michi" Heimansfeld. Erst der freche Lupfer von Außen zum 22:21. 70 Sekunden später gab es Siebenmeter für den LTV: Heimansfeld setzte erneut einen Heber an. Mettmanns Keeper Ingo Förster war zwar noch mit den Fingerspitzen am Ball, aber der trudelte zum 23:21 ins Netz. "Da ist mir das Herz fast in die Hose gerutscht", gab der 17 Jahre alte Heimansfeld später zu.
Als der Rückraumspieler dann mit einem unglaublichen Wurf das 24:21 (55.) erzielte, schien die Vorentscheidung gefallen. Doch die Mettmanner bäumten sich noch einmal auf und verkürzten durch die Siebenmeter 15 und 16. 70 Sekunden vor Schluss warf Mettmanns Luschinski den Ball sogar zum 25:24 in den LTV-Kasten. Auf der Gegenseite gab es Siebenmeter für den LTV: Heimansfeld verwandelte eiskalt zum 25:25. Noch 50 Sekunden, Ballbesitz Mettmann, und die Gastgeber spielten die Uhr runter. Acht Sekunden vor Schluss warf Luschinski, doch LTV-Keeper Benedikt Köß lenkte den Ball mit den Fingerspitzen am Eck vorbei. Während die Mettmanner sich noch ärgerten, stürmte LTV-Spielmacher Nijaz Cickusic vor und legte im letzten Moment auf Malte Pauls ab, der beim Wurfversuch gefoult wurde. Siebenmeter. Heimansfeld behielt auch im vierten Versuch die Nerven und sorgte für Begeisterung unter den 100 Wuppertaler Fans auf den Rängen.