Handball: Zu hohe Fehlerquote kostet BHC den Sieg
Bei der TSG Friesenheim verlor der Zweitligist sein erstes Auswärtsspiel in dieser Saison mit 32:35 (15:16).
Wuppertal. Der Auswärtsnimbus der Handballer des Bergischen HC ist gebrochen. Nach 7:1-Punkten in fremden Hallen kassierte der Zweitligist gestern Abend die erste Auswärtsniederlage in der laufenden Saison. Mit 32:35 (16:15) verloren die "Löwen" bei den "Eulen" der TSG Friesenheim. "Es war nicht unbedingt ein schlechtes Spiel, aber eben auch kein gutes", bemängelte BHC-Manager Stefan Adam vor allem die zu hohe Fehlerquote und die mangelnde Abgebrühtheit, die den BHC gerade in den vergangenen Wochen noch ausgezeichnet hatte.
Denn nachdem die Partie bis zum 27:27 absolut auf des Messers Schneide stand, gaben die Bergischen in der Schlussphase (Adam: "Dann werden die engen Spiele entschieden") ihre Siegchancen durch unkonzentrierte und überhastete Aktionen aus der Hand, so dass sich die personell hervorragend besetzten Friesenheimer auf fünf Treffer absetzen konnten.
In einer Partie, in der bei fast allen Akteure die nötige Konstanz fehlte, stach neben der lautstarken Unterstützung der 150 mitgereisten "Löwen"-Fans aber ein Mann heraus. Zumindest im ersten Durchgang: Jiri Vitek.
Beim Supercup der Nationalmannschaften in Dortmund und Halle/Westfalen hatte der tschechische Nationalspieler in den vergangenen Tagen offensichtlich richtig Selbstvertrauen getankt. Denn zwei Treffern zum Auftakt gegen Vizeweltmeister Polen hatte der 30-Jährige am Freitag gegen Schweden sieben und am Samstag gegen Serbien noch einmal acht Tore folgen lassen. "Die Nationalmannschaft hat ihm offensichtlich gut getan", kommentierte BHC-Manager Adam die gestrige Leistung des Halblinken, dessen Akku gegen Ende des Friesenheim-Spiels aber nur noch auf Reserve lief. Drei schwere Partien innerhalb von 48 Stunden kann sich eben auch ein Mann wie Vitek nicht so einfach aus den Knochen schütteln. Nachdem er in den ersten dreißig Minuten fünf Mal ins Schwarze traf, gelang ihm nach dem Wechsel lediglich noch ein Tor.
Nachdem der BHC in der vergangenen Woche noch von den Ausrutschern der Konkurrenz profitiert hatte, büßte er in den Fernduellen mit Dormagen (27:19 gegen Gensungen) und Willstätt (27:26 in Delitzsch) diesmal Boden ein. Der Rückstand auf das Spitzenreiterduo beträgt nun vier Punkte. Der BHC rangiert derzeit nur noch auf Rang sechs. BHC: Zoubkoff, S. Nippes; Fuchs, K. Nippes (2), Vitek (6), Hinze, Hertzberg, Neuenhofen (1), Krosch, Kluge (5), Oelze (4/1), Selmanovic (5), Aschenbroich (5), Reinarz (4). Spielfilm: 4:2, 7:4, 9:8, 12:10, 12:14, 15:16 - 18:19, 21:22, 25:23, 27:27, 31:28, 35:30, 35:32.