Handball: Rumpfteam schlägt sich tapfer
In Metzingen unterliegt Zweitligist TV Beyeröhde mit einem Minikader mit 25:34 (12:19).
Metzingen. Für Komplimente wie "ihr habt toll gekämpft und euch nie aufgegeben", wie sie den Beyeröhderinnen vom Hallensprecher in der Ösch-Halle nach der 25:34 (12:19)-Niederlage gegen den TuS Metzingen zugerufen wurden, konnten sich die Handballerinnen des TV Beyeröhde nichts kaufen. TVB-Trainer René Baude hatte angesichts der Horror-Bilanz von 2:32-Punkten nur ein gequältes Lächeln auf den Lippen und verwies auf den Rumpfkader, mit dem er antreten musste.
Als Nr. 11 im Beyeröhder Trikot tauchte mit Steffi Osenberg sogar die Team-Managerin auf, die das durch Verletzungen und Abstellungen an A-Jugend und die abstiegsbedrohte 2. Mannschaft ergänzte. Lilla Mozga, Mona Butzen, die Münch-Zwillinge und Tugba Gürdere fehlten, da musste die Beyeröhder Ikone mit ihren stolzen 42 Jahren in der Schlussphase acht Minuten lang durchgehend im Rückraum ran. Sie ist damit genau 24 Jahre älter als die A-Jugendliche Julia Schindler, die in Metzingen einen Treffer erzielte und sich achtbar aus der Affäre zog.
Nach gut drei Minuten führten die Gastgeberinnen schnell mit 3:0, ehe die fixe Rechtsaußen Lotta Lorkowski (drei Treffer) das erste Beyeröhder Tor markierte. Am Spielverlauf lässt sich ablesen, dass das Schlusslicht sich zunächst immer wieder heran- kämpfte. Als es 6:5 für die "TuSsies" stand, reihte sich plötzlich Fehler an Fehler, und mit 10:5 war nach knapp 13 Spielminuten schon ein Trend erkennbar, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Die Fehler im Aufbauspiel sind in den Augen von Baude jedoch nicht der Ausdruck mangelnden handballerischen Könnens, sondern eher psychisch bedingt. "Wenn man den Ball führt und ihn dann auf den eigenen Fuß prellt, dann ist das doch Kopfsache", lautete seine These.
Verständlich, dass Metzingen freundliche Gastgeschenke dieser Art mit schnellen Gegenstößen beantwortete, die auch die gewünschten Erfolge brachten. Die mit mäßigem Erfolg eingesetzten Torhüterinnen Tini Herrmann und Linda Martin wurden in permanente Verlegenheit gebracht, wobei auch die Würfe von Außen meist den Weg ins Beyeröhder Netz fanden. Auch im zweiten Durchgang kämpften sich die zwischenzeitlich mit acht Toren im Rückstand liegenden Gäste noch einmal auf fünf Treffer heran, konnten aber weder die Metzinger Torfrau Sylvia Mann-Kundt noch ihre Vorderleute oder gar die souveräne ungarische Spieler-Trainerin Edina Rott in Verlegenheit bringen. Während die angeschlagene TVB-Torjägerin Laura Magelinksas auf zehn Treffer (davon alle fünf Siebenmeter verwandelt) kam, schoss die fünffache Torschützin Anna Disselhoff mit ihrem Einsatz über das Ziel hinaus und wurde kurz vor Schluss nach der dritten Zeitstrafe disqualifiziert.
"Hier war etwas drin, doch die Punkte haben wir an die A-Jugend und 2. Mannschaft abgegeben", resümierte René Baude, wobei anzumerken wäre, dass am Samstag die A-Jugend einen Schritt in Richtung Gruppensieg schaffte und die 2. Mannschaft Punkte gegen den Abstieg einfahren konnte.