Volleyball: Faden reißt im dritten Satz
Bei der 1:3-Niederlage gegen die Netzhoppers war für die Wuppertal Titans mehr möglich.
Wuppertal. Es reicht im Moment einfach nicht. Die Chance war vorhanden, doch Volleyball-Bundesligist Wuppertal Titans setzt seine sieglose Serie fort. Am Samstagabend verloren die Wuppertaler in der Bayer-Halle gegen die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen mit 1:3 (27:25, 25:27, 22:25, 18:25). Einziges Trostpflaster für das Schlusslicht: Auch die Mitkonkurrenten um den Abstieg Moers und Bottrop verlieren ihre Spiele, in der Tabelle bleibt es beim Rückstand von vier Zählern auf die Nichtabstiegsplätze.
Dabei standen die Chancen mehr als gut, die Gäste aus Brandenburg zu knacken. Denn die traten alles andere als selbstbewusst in der Bayer-Halle auf. Vor allem im ersten und zweiten Satz hatte der Tabellensechste, dem große finanzielle Probleme nachgesagt werden, große Schwierigkeiten, um ins Spiel zu finden. Beide Teams lieferten sich eine Partie auf Augenhöhe, wobei die Titans den Diagonalangreifer der Netzhoppers, Matthias Böhme, ganz gut im Griff hatten. Glücklich, aber nicht unverdient gewannen die Titans den ersten Satz mit 27:25.
Die 350 Zuschauer hatten nun das Gefühl, das noch mehr möglich ist. Dieses Gefühl bestätigte sich zunächst im zweiten Durchgang. Die Netzhoppers standen neben sich, teilweise wirkten ihre Aktionen wie Arbeitsverweigerung. Viele Eigenfehler bestimmten das Geschehen. Durch einen Annahmefehler von Thilo Späth, der wieder als Außenangreifer eingesetzt wurde (auf der Liberoposition spielte Julian Stuhlmann) ging der Satz doch an die Gäste aus Brandenburg.
Der Bruch im Spiel der Titans folgte nach der Zehn-Minuten-Pause. "In der Kabine war ich noch überzeugt, dass wir es schaffen. Der Gegner hatte sich gerade gefreut, den Satz geholt zu haben. Die waren unsicher", sagte Spielertrainer Gergely Chowanski. Aber die großen Rückstände im dritten und auch vierten Durchgang konnten die Titans nicht mehr aufholen. Da brachte auch die Einwechselung von Thomas Güßgen für Peter Lyck, Merten Krüger für Chowanski und Ryan de Bruyn für Thilo Späth nichts mehr. "Ich habe keine Antwort darauf, warum wir eingebrochen sind", sagt Chowanski.
Die Statistik zeigt zwar, dass Thilo Späth der beste Annahmespieler und Gerrit Zeitler der beste Angreifer war - es fehlte jedoch die Durchschlagskraft. Der seit neun Jahren in Wuppertal spielende Chowanski ist nach wie vor fest davon überzeugt, dass das letzte Wort in Sachen Klassenerhalt noch nicht gesprochen ist. "Damals wollte ich nur zwei Jahre in Wuppertal bleiben, jetzt sind es schon neun. Ich habe viele Veränderungen miterlebt und auch Volleyball-Geschichte im Tal mitgeprägt. Ich glaube fest daran, dass hier noch etwas geht."