Handball: TV Beyeröhde schlägt sich achtbar
26:31-Heim-Niederlage gegen den Spitzenreiter VfL Sindelfingen.
Wuppertal. "Wenn alles geklappt hätte, dann hätten wir heute gewonnen", sagte Beyeröhdes Kapitän, die am Vortag 30 Jahre alt gewordene Ilka Held, mit einem Augenzwinkern nach dem 26:31 (11:14) gegen den Spitzenreiter und Aufstiegskandidaten VfL Sindelfingen.
Mit einem Sieg hatte beim Ligavorletzten TV Beyeröhde sicher niemand gerechnet. So ist das achtbare Ergebnis ein Fortschritt gegenüber den Debakel-Spielen der Vorwochen, für das es aber bekanntlich keinen Sonderpunkt im Abstiegskampf gibt.
Ohne die A-Jugend-Talente und die Dortmunder Leihgabe Marieke Köhler stand dem neuen Trainerinnen-Gespann Steffi Osenberg und der engagierten Niki Münch nur ein überschaubarer Kader zur Verfügung, in dem jedoch - im Gegensatz zu den Vorwochen - klug durchgewechselt wurde.
"So hatten bis auf Ilka Held und Anna Brandt alle die Gelegenheit, auf der Bank zu regenerieren", sagte Münch später. Das wirkte sich positiv auf die Abwehrarbeit aus, die der achtfachen Torschützin Hanna Halynskaya, Iris Cartarius und dem dänischen Kraftpaket Maja Sommerlund Paroli bot.
Hierzu trug Torhüterin Linda Martin bei, die etliche gute Chancen der wurfgewaltigen Gäste zunichte machte, ehe ihre Konzentration nachließ und sie durch Tini Herrmann ersetzt wurde.
Dass beide jedoch von der ungarischen National-Torhüterin Piroska Bartek im Sindelfinger Kasten klar übertroffen wurden, machte eben den Unterschied zwischen Auf- und Abstiegskandidaten aus. Genau wie die gnadenlose Ausnutzung Beyeröhder Abspielfehler.
So unmittelbar nach Wiederanpfiff, als innerhalb von anderthalb Minuten aus einem Drei-Tore-Rückstand eine Differenz von fünf Treffern wurde.
Zu den positiven Aspekten gehörten neben dem offensichtlich gestiegenen Elan im Beyeröhder Team die Realisierung der Chancen vom Kreis, wo die vornehmlich von Ilka Held geschickt angespielte Steffi Bergmann ihre Möglichkeiten zu vier Treffern nutzte. Auf Linksaußen bietet zudem Domi Karger seit Wochen solide Leistungen. Im Rückraum überzeugte auch Lisa Nettersheim mit unhaltbaren Würfen, zeigte jedoch bei Kontern Angst vor der eigenen Courage.
Was Anlass zu Hoffnungen gab, war das Ausbleiben der unliebsamen Blackouts, die in den vergangenen Monaten die Spiele stets innerhalb von Minuten zugunsten des Gegners kippen ließen.
"Die Spitzenspiele der vergangenen Wochen haben bei uns Spuren hinterlassen. Deshalb bin ich froh, dass wir hier gewonnen haben", sagte Sindelfingens Trainer Jörg Plankenhorn.
Beim TV Beyeröhde gilt nun die Konzentration dem "Abstiegs-Derby" am 21. Februar in Kirchhof.