Handball: TVB kann Ketsch nicht stoppen

Der Drittliga-Spitzenreiter zeigt dem TV Beyeröhde beim 35:29 in der Buschenburg die Grenzen auf.

Wuppertal. Beim deutlichen 35:29 (19:16) in der Buschenburg wurde die als einziges hochklassiges Frauenteam noch ungeschlagene TSG Ketsch ihrer Favoritenrolle voll gerecht. Dem TV Beyeröhde blieb nur die Gewissheit, alles Mögliche getan zu haben, um die Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten.

Die ersatzgeschwächten Spielerinnen von Meike Neitsch gaben sich nach dem Abpfiff deshalb auch keinen Illusionen hin: „Wir haben verdient verloren gegen eine Mannschaft, die einfach besser war.“

Nicht nur besser, sondern auch körperlich deutlich überlegen, denn pro Spielerin brachten die Ketscherinnen gut fünf Kilo an Muskelmasse mehr auf die Waage und nutzten diesen Vorteil auch oft genug auf rustikale Weise aus. Davon konnte die vornehmlich unermüdlich kämpfende Michelle Stefes ein trauriges Lied singen, als sie nach zwei besonders harten Attacken mit Eisbeuteln bewehrt auf der Bank saß. Kraft und Härte, die im Angriff wie in der Abwehr eingesetzt wurden, dazu eine erstaunliche Sicherheit beim Abspiel und ein geradezu blindes Verständnis bei Risikopässen. Das führte dazu, dass die 4:2-Deckung des TVB immer wieder hinterlaufen wurde und die Ketscher Spielerinnen meist völlig frei vor dem Beyeröhder Tor standen, wo allerdings weder Bernadett Steller noch Dana Centini (Marie Bieber war kurzfristig erkrankt) ihre Normalform erreichten.

Erstmals nach mehr als zehnmonatiger Verletzungspause erhielt die einstige Bundesligaspielerin Anne Krüger (Bayer Leverkusen) längere Spielanteile, erzielte auch einen bemerkenswerten Treffer, doch sie bemerkte nachher selbstkritisch: „Ich erwarte mehr von mir.“

Voll den Erwartungen entsprach allerdings einmal mehr Kapitän Mandy Münch, die mit zwölf Treffern die erfolgreichste Werferin des Tages war und ebenso wie ihre Schwester Sandra (4) auch der harten Ketscher Deckung unlösbare Rätsel aufgab. Nachher musste sie wie ein Boxer einen „Cut“ an der Stirn behandeln lassen.

Sah es nach 45 Minuten nach einem Debakel aus, so waren es Mandy und Sandra Münch, Michelle Stefes mit einem herrlichen „Kempa-Trick“ und die junge Melina Otte, die die Tordifferenz nicht ausufern ließen.

Am Mittwoch wartet eine lösbare Pokalaufgabe in Lobberich.