Huning krönt mit WM-Titel seine lange Tennis-Karriere

45-Jähriger von BW Elberfeld ist von Beruf Lehrer und eine Konstante in der hiesigen Tennis-Szene.

Foto: Lux

Wuppertal. Ein Großer war Mathias Huning aufgrund seiner zwei Meter Länge und der diversen nationalen Meistertitel im Bereich der Herren 35 und 40 schon seit geraumer Zeit. Doch seit dem 29. März kann man ihn auch zu den Tennis-Größen zählen, denn da wurde er, wie berichtet, im türkischen Manavgat, auf der riesigen 75-Platz-Anlage, Tennis-Weltmeister in der Alters-Kategorie Herren 45.

Der 45 Jahre alte Wülfrather Gymnasial-Lehrer für Sport und Philosophie krönte mit diesem Titel seine bisherige Laufbahn, die er als neun Jahre altes Nachwuchs-Talent beim TC Blau-Weiss Wülfrath begann. Tennis und Handball waren damals seine Leidenschaften, und beides ergänzte sich vorzüglich: „Ich habe beim TB Wülfrath Handball gespielt und dabei aus dem Rückraum etliche Tore erzielt“, sagt der Familienvater (Tochter Mathilde ist vier Jahre alt). „Und das hat sicher auch meinen Aufschlag geschult.“

Der ist aufgrund der langen und effektiv eingesetzten Hebel seine stärkste Waffe und half ihm als Tennisspieler schon mit 15 Jahren ins Herren-Team des NBV Velbert, später auch in die Bundesliga-Mannschaften des Rochusclub Düsseldorf und des TC Groß Hesselohe bei München. Über Rot-Weiss Hagen, TC Bad Homburg oder Solingen kam er 1999 zum SV Bayer Wuppertal, für den er bis Ende der Saison 2013/14 gespielt hat.

Seitdem ist der stets tadellos und auf und neben dem Platz ohne unmäßige Temperamentsausbrüche auftretende Huning ein Elberfelder Blau-Weißer und fuhr mit seinen neuen Vereinskameraden Matthias Schramm, Andrew Lux und Jörn Harmus nun auch zur WM. „Da die außerhalb der Osterferien stattfand, war ich auf die Mithilfe meiner Schule, des Gymnasiums Wülfrath, angewiesen. Und da muss ich auch den Schülern danken, die an den Nachmittagen vorher längere Sportunterrichtsstunden in Kauf genommen haben.“

Die WM gestaltete sich zunächst schwierig, da sich Huning schon zum Auftakt des Team-Wettbewerbs eine Angina zugezogen hatte, die ihn fünf Tage außer Gefecht setzte. Das änderte sich aber, als dann die Einzel-Konkurrenzen im voluminösen 80er-Feld begannen. Da steigerte sich Huning von Spiel zu Spiel und zwang schließlich im Finale den Belgier Christophe Thijs mit 6:3, 3:6 und 6:4 in die Knie.

Tennis-Weltmeister bei den Herren 45, ein lohnender Titel? „Der hat nur ideelle Bedeutung. Die Siegprämie betrug 800 Dollar. Damit konnte ich gerade die Unterbringungskosten für zwei Wochen in Manavgat decken. “, räumt Mathias Huning mit der Legende vom großen Geld auf.