„Jeder Moment ein goldener“

Die Cronenbergerin Janine Beermann nimmt am Hockeyturnier teil.

Wuppertal. Mit zwei Siegen sind die deutschen Hockey-Damen gestartet. In der WZ schildert Janine Beermann ihre Eindrücke vom Auftakt der Spiele in Peking. "Ja, wir sind sehr glücklich darüber, so gut ins Turnier gestartet zu sein! Das erste Spiel gegen Großbritannien verlief unerwartet gut. Uns ist es gelungen, die taktischen Anweisungen sehr gut umzusetzen.

Ebenso haben wir in punkto Einsatz- und Kampfbereitschaft eine hohe Messlatte gesetzt. Im zweiten Spiel hingegen lief es bei uns taktisch und spielerisch suboptimal. Ebenso gelang es uns in der ersten Hälfte des Spiels nicht, die gleiche Kampfbereitschaft wie im ersten Spiel aufzubringen. In der zweiten Halbzeit kam dann die Wende.

Nach einem 0:1-Rückstand gelang uns durch unermüdlichen Kampf und Teamgeist sowie dem unbändigen Willen, dieses Spiel zu gewinnen, der Ausgleich und sogar eine Minute vor Spielende der Siegtreffer.

So emotionsgeladene Spiele muss man erst einmal verarbeiten. An unserem spielfreien Tag blieb dafür ein wenig Zeit. Insgesamt habe ich mich im Dorf gut eingelebt. Es gibt hier immer etwas zu erleben, jeder Tag ist einzigartig. Teilweise ist man einer regelrechten Reizüberflutung ausgesetzt. Man muss sich immer wieder bewusst machen, wo man sich eigentlich befindet und mit welcher Elite von Sportlern man hier zusammenkommt.

Jeder Moment ist ein goldener Moment! Besonders emotional war der Tag der Eröffnungsfeier. Nach einem kurzen Training am Vormittag verging der Tag wie im Fluge (wie übrigens jeder Tag). Zunächst mussten wir in der Turnhalle auf unseren Einzug warten. Da wir erst relativ spät ins Stadion einliefen, zog sich diese Phase relativ lang hin.

Auch war schade, dass es in der Halle keine Live-Übertragung der Eröffnungsfeier gab. Aber gut, die Warterei hat sich gelohnt. Ein solch emotional geladenes Ereignis habe ich noch nie zuvor erlebt. Es war gigantisch, gemeinsam mit all den anderen Sportlern dieses traumhafte Erlebnis zu teilen. Zum ersten Mal kam bei mir, als wir alle hinter der von Dirk Nowitzki getragenen Flagge herliefen, das Gefühl hoch, Teil eines großen Teams zu sein.

Als die Fackel angezündet wurde, lagen wir Sportler verschiedenster Sportarten uns in den Armen. In solchen Momenten wird einem ganz bewusst, wofür man sich all die Jahre geschunden hat....nämlich genau für diese einzigartigen Momente! Sensationell! Egal, was spielerisch noch kommen mag, diese Erlebnisse kann mir niemand mehr nehmen. Uns ist bewusst, dass man sich in keiner Sekunde einen schwachen Moment leisten kann! Jedes Spiel ist hier wie ein Finale!