Kanu-Junioren: Bootz für die Europameisterschaft qualifiziert
Talent von der KSG Wuppertal startet bei den Titelkämpfen der Junioren in Portugal.
Wuppertal. Großer Erfolg für die Kanuten vom Beyenburger Stausee: Christopher Bootz, 18-jähriges Aushängeschild der KSG Wuppertal, ist von Bundestrainer Rainer Keßler für die Junioren-Europameisterschaften nominiert worden, die in den Sommerferien vom 12. bis 15. Juli in Portugal stattfinden. Es ist der Lohn dafür, dass Bootz im Einer-Canadier in diesem Jahr in seiner Altersklasse in Deutschland vor allem auf der 200-Meter-Sprintstrecke konkurrenzlos gute Leistungen gezeigt hat. Zuletzt gewann er auch das dritte Qualifikationskriterium, den eigentlich als Olympiatest gedachten nationalen Vergleich in Duisburg-Wedau.
Im vergangenen Jahr war Bootz als Jahrgangsjüngerer noch knapp an der Qualifikation für die Junioren-WM vorbeigeschrammt, diesmal ging jedoch kein Weg an ihm vorbei. Über seine Spezialstrecke 200 Meter erreichte der sehr talentierte und von seinem Trainer Hans-Martin Röse motorisch gut ausgebildete Bootz in Duisburg direkt das Junioren-Finale und lieferte dort eine Demonstration seines Könnens ab. Mehr als zwei Meter betrug im Ziel sein Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Anton Regorius vom KC Potsdam, seinem in diesem Jahr schärfsten nationalen Konkurrenten. Auf der Sprintstrecke ist das eine Welt. Mit seiner Zeit wäre Bootz sogar im mit Olympiasiegern und Weltmeistern besetzten Senioren-Endlauf Sechster geworden.
Über die zweite olympische Distanz, die 1000 Meter, belegte der Schüler des Carl-Duisberg-Gymnasiums außerdem einen sehr guten dritten Platz hinter Marc Keller (Leipzig) und Pascal Milde (Berlin). Umso höher zu bewerten ist dieser Platz aufgrund der Tatsache, dass ein vernünftiges 1000-Meter-Training auf dem heimischen Beyenburger Stausee kaum möglich ist. Nach 800 Metern heißt es an der Remlingrader Brücke „Kopf einziehen“.
Für Zwölftklässler Bootz, der nun im Vorfeld der Junioren-EM noch zu Lehrgängen des Deutschen Kanuverbandes eingeladen ist, gilt es auch das Kunststück zu bewältigen, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen. Bei der KSG ist man dennoch zuversichtlich, mit ihm seit Jahren einmal wieder einen Athleten zu haben, der in die Weltspitze vordringen kann.
Über welche Strecke und ob im Einer oder im Mannschaftsboot Bootz in Portugal an den Start gehen wird, will Bundestrainer Keßler erst nach den Lehrgängen entscheiden.