Kurzbahnmeisterschaften: Poewe sorgt für Gold-Freitag

Lokalmatadorin bei der Kurzbahn-DM in der Schwimmoper erfolgreich.

Wuppertal. Britta Steffen und Paul Biedermann sorgten am zweiten Tag der Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in der Schwimmoper erwartungsgemäß für die Glanzlichter und die wertvollsten Zeiten über ihre Paradestrecken 100 m (Steffen) und 200 m (Biedermann) Freistil. Die Krone aus Wuppertaler Sicht setzte allerdings wie erhofft Sarah Poewe diesem gelungenen Freitag auf. Über 100 m Brust gelang der 28-Jährigen, wie erhofft, die Titelverteidigung. „Ich bin froh, dass ich Wuppertal etwas zurückgeben kann“, sagte die gebürtige Südafrikanerin, die seit fast einem Jahrzehnt für den SV Bayer schwimmt, anschließend unter dem Applaus der gut 500 Zuschauer und mindestens ebenso vielen Aktiven auf den Tribünen.

In 1:06,60 Minuten war sie nicht ganz an die Zeit, die sie sich vorgenommen hatte, herangekommen, allerdings schneller als vor einem Jahr, als sie ebenfalls Caroline Ruhnau von der SG Essen besiegt hatte. „Alles ist eben schon auf die Olympia-Vorbereitung abgestellt und nicht auf diesen Kurzbahnwettkampf“, erklärte sich Poewe selbst, warum es am Freitag nicht noch schneller ging. Sie wird auch gleich nach den Titelkämpfen wieder auf die längere 50-Meter-Bahn umsteigen und die Kurzbahneuropameisterschaft in Stettin nicht schwimmen, obwohl sie als Deutsche Meisterin und Mitglied des Olympiakaders die Nominierungskriterien erfüllt hat.

Mit Ambitionen werden dagegen Steffen und Biedermann nach Stettin fahren, wie ihre Auftritte am Freitag unterstrichen. Der amtierende Vize-Europameister Biedermann war in 1:44,06 über 200 m Freistil deutlich schneller als vor einem Jahr, als er in Wuppertal sensationell gegen Markus Deibler verloren hatte, der diesmal wegen Trainingsumstellung — natürlich im Hinblick auf Olympia — nicht über diese Strecke startete.

Nach seinem Rennen feuerte Biedermann noch seine Freundin Britta Steffen an, die dann prompt mit 52,00 Sekunden als überlegene Siegerin über 100 m Freistil die in diesem Jahr weltweit viertbeste Zeit schwamm.

In etwas anderen Dimensionen, aber für ihn auch auf sehr hohem Niveau, bewegte sich Max Mral vom SV Bayer. Für den 18-Jährigen war das Erreichen des A-Finals über 200 m Freistil bereits ein persönlicher Sieg, zumal er seine gerade erst verbesserte Bestzeit um eine weitere Sekunde auf 1:48,85 steigerte.

Belohnt wurde er zudem noch mit einer Bronzemedaille, die er in der 4 x 50 m-Freistilstaffel zusammen mit dem Wuppertaler Teamkameraden Lukas Nattmann und den Dormagenern Christoph Fildebrandt und Nils Röttgers für die SG Bayer holte — hinter Frankfurt und Leipzig, aber noch vor Erzrivale SG Essen.

Lukas Nattmann (19) hatte zuvor bereits eine edle Leistung über 50 m Rücken abgeliefert. Als Vorlaufneunter am Morgen hatte er das A-Finale nur knapp verpasst, steigert sich aber im B-Lauf auf hervorragende 25,25 Sekunden, womit er sogar Siebter des A-Finals geworden wäre.

Das A-Finale über 100 m Brust verpasste etwas überraschend Wuppertals Newcomer-Star Christian vom Lehn. Nach den 400 m Lagen am Vortag hatte er schlecht geschlafen und wirkte müde. In 1:01,45 wurde er nur Vorlauf-Zwölfter und konnte sich auch im B-Finale nur auf für ihn mäßige 1:01,09 steigern (11. Platz). Dass sein Hauptkonkurrent auf den Bruststrecken, Marco Koch, sich im Finale in hervorragender Kurzbahnform präsentierte und in 59,44 Sekunden gewann, sah vom Lehn gelassen. „Wir haben eben andere Trainingsschwerpunkte gesetzt“, sagte er. Trotzdem darf sich Wuppertal morgen auf das Duell der beiden über 200 m Brust — vom Lehns Hauptstrecke — freuen. Eine Medaille dürfte dann für vom Lehn drin sein — wenn er besser geschlafen hat.