Fußball Mit 5000 Fans nach Essen

Kann der WSV im Niederrheinpokal-Finale die zuletzt negative Bilanz gegen Favorit RWE aufpolieren? Die Karten sind neu gemischt.

Foto: Krschak

Wuppertal. Auch wenn die Dimensionen nicht ganz vergleichbar sind, wird es am Samstag die größte Auswärtsfahrt für Wuppertaler Fußballfans, seit der WSV 2008 im DFB-Pokal gegen Bayern München die Veltins Arena gefüllt hat. Fast 5000 werden sich in Richtung Essen aufmachen, wo der WSV im Niederrheinpokal-Finale gegen Rot-Weiss Essen die Chance hat, in die Hauptrunde des DFB-Pokals einzuziehen.

1250 starten vom Zoo-Stadion aus in 25 Bussen, die die Initiative „Ein Dach für die Nord“ organisiert hat, inklusive eines Sponsorenbusses. Die Bundesbahn setzt zudem drei Entlastungszüge ab Hauptbahnhof, Gleis 3 (13.24, 14.15 und 14.45 Uhr) ein, und sicher wird es auch eine Autokarawane. geben.

Die dem WSV zugewiesene Tribüne ist, wie berichtet, längst ausverkauft. Sitzplatzkarten gibt es noch auf der Haupt- und der Rahn-Tribüne für die am Samstag noch die Tageskassen öffnen, RWE weist aber deutlich darauf hin, dass das der Fanbereich von Essen ist und angesichts des Sicherheitsstatus des Spiels auch darauf geachtet werde.

Die Pokal-Bilanz des WSV in Essen ist zuletzt deutlich negativ. Dreimal in Folge scheiterte der WSV in den Jahren 2009, 2010 und 2011 bei RWE, das den Niederrheinpokal bereits achtmal gewonnen hat — so oft wie kein anderer Verein in der Geschichte des seit 1981 ausgetragenen Wettbewerbs. Der WSV — mit sechs Erfolgen auf Platz zwei der Rangliste — war damals Premierensieger, RWE ist amtierender Titelträger, hat allein seit 2012 dreimal triumphiert.

Das bisher letzte Pflichtspiel — und erste Duell im neuen Essener Stadion — hat übrigens der WSV mit 2:1 gewonnen. Das war im Mai 2013 unter Interimstrainer Reinhold Fanz in der letzten Saison vor der Insolvenz und dem völligen Umbruch, den es übrigens auch in Essen seitdem gab. Vom WSV war nur Marvin Ellmann damals dabei, allerdings noch für Essen. Bei RWE ist ausschließlich Kevin Grund übrig.

Ob die üppige Historie zwischen WSV und RWE in der Mannschaftsansprache eine Rolle spielte, beantwortet WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen denn auch mit einem klaren „Nein“. Am Donnerstag gab es für seine Mannschaft eine Videoanalyse des Gegners.

WSV-Kapitän Gaetano Manno kennt RWE-Stürmer Frank Löning noch aus einem gemeinsamen Zweitliga-Jahr in Paderborn. „Ein echter Torjäger, sehr schlitzohrig“, auf den müssen wir aufpassen, sagt Manno über den 34-Jährigen, der im Winter zu RWE kam und mit sieben Treffern neben Marcel Platzek (8) und Benjamin Beier noch bester Schütze wurde. Manno: „Er ist immer besser in Fahrt gekommen.“

In Fahrt kommen möchte heute angesichts der großen Gelegenheit und so großer Fanunterstützung natürlich auch der WSV, der sein großes Saisonziel Aufstieg ja schon erreicht hat. „Wir kommen gelöst hierher, wissen aber mit der Verantwortung, dass uns so viele Menschen begleiten, umzugehen“, verspricht Vollmerhausen.

Ob er seinen Kapitän Manno, der nach zweimonatiger Verletzungspause zuletzt gegen Meerbusch ein glänzendes 30-Minuten-Debüt gefeiert hat, von Anfang an bringen wird, werden beide erst nach dem Abschlusstraining am Freitag besprechen. Manno meldet sich jedenfalls bereit: „Ich habe die ganze Woche voll mittrainiert und freue mich, wie die gesamte Mannschaft riesig auf das Spiel.“