Olympische Spiele/Basketball: Mit Nowitzki im Anflug auf Peking

Für Basketballer Tim Ohlbrecht wird ein Traum wahr.

Wuppertal. 30 Jahre musste Deutschlands Basketball-Superstar Dirk Nowitzki alt werden, um sich den Traum von den Olympischen Spielen zu erfüllen. Da ist der Wuppertaler Tim Ohlbrecht dem Mann aus der amerikanischen Profiliga weit voraus.

Als 19-Jähriger ist er der Jüngste im Aufgebot des Deutschen Basketball Bundes. "Das ist ein absoluter Wahnsinn, dass ich in meinem Alter schon dabei bin. Das wird eine Riesenerfahrung", ist der Youngster überzeugt.

Ohlbrecht ist in diesen Tagen kaum an die Strippe zu bekommen. Und wenn man ihn erwischt, ist das noch lange keine Garantie, dass er auch Zeit für ein Gespräch hat. "Sie erwischen mich immer auf dem falschen Fuß. Tut mir leid", gehört momentan zum Standardrepertoire des 2,08 m großen Mannes, der ein stressiges vorolympisches Programm absolvieren muss.

Zweimal pro Tag erwartet Nationalcoach Dirk Bauermann seine Schützlinge im Bamberger Trainingslager in der Sporthalle. Gemeinsame Mahlzeiten, hier noch eine Pressekonferenz, dort eine Autogrammstunde. Gestern Abend der letzte Härtetest gegen Finnland (Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor).

Am Samstag geht es endlich los in Richtung Peking. "Wenn wir im Flieger sitzen, wird sich langsam die Nervosität einstellen", glaubt Ohlbrecht. Der Mann, der als größtes deutsches Basketballtalent nach Dirk Nowitzki gilt, gehört nicht zu den Hauptdarstellern im deutschen Team. Ohlbrecht fährt zum Lernen mit.

Wenn er Pech hat, wird er keine einzige Minute auf der "Platte" stehen. "Das wäre kein Problem für mich. Dann versuche ich, von der Bank aus meinen Teil beizutragen. Beklatsche gute Aktionen und feuere die Jungs an. Das ist wichtig", sagt der Bamberger Center. Ihn bringen schon die Trainingseinheiten weiter. "Ich kann mir viel abschauen. Von Nowitzki, von Femerling, von Jagla. Ich könnte da eigentlich jeden meiner Mitspieler aufzählen", sagt Ohlbrecht bescheiden.

Bescheidenheit. Wohl einer der Gründe, weshalb der gebürtige Wuppertaler seinen Vertrag in Bamberg bis 2009 verlängert hat, obwohl amerikanische Profiklubs schon ihr Interesse an ihm bekundet haben sollen. Mit kleinen Schritten will er auch in Peking vorankommen. "Wir können ohne Druck aufspielen. Aber wir wollen auch was erreichen. Platz vier in unserer Gruppe ist Pflicht. Dann sind wir in der nächsten Runde und dann sehen wir weiter", sagt Ohlbrecht.