Sukuta-Pasu: "Hier will ich was erreichen"

Die WZ sprach mit dem 18-jährigen Stürmer, dessen Eltern kongolesischer Abstammung sind, und bei Grün-Weiß Wuppertal mit dem Fußballspielen begann.

Wuppertal. 16 Jahre nach dem vorerst letzten internationalen Titel einer deutschen Fußball-Juniorenauswahl beendete am vergangenen Samstag die U19-Nationalmannschaft die Durststrecke des DFB-Nachwuchses.

Im Finale besiegten die Spieler von Bundestrainer Horst Hrubesch Italien mit 3:1. Einer der auffälligsten deutschen Akteure war Richard Sukota-Pasu.

Die WZ sprach mit dem 18-jährigen Stürmer, dessen Eltern kongolesischer Abstammung sind, und bei Grün-Weiß Wuppertal mit dem Fußballspielen begann. Seit acht Jahren schnürt er für Bayer 04 Leverkusen die Schuhe.

Glückwunsch zum Europameistertitel. Was war denn am Samstagabend nach dem Finale los?

Sukuta-Pasu: Wir haben natürlich richtig gefeiert. Erst im Stadion, dann im Bus, im Hotel und später in ganz Tschechien (lacht).

Wenn man volljährig ist, sicher auch mit ein paar alkoholischen Getränken?

Sukuta-Pasu: Ich nicht. Ich trinke nämlich grundsätzlich keinen Alkohol.

Viel Zeit zum Regenerieren haben Sie nicht. Schließlich gehören Sie dem Bundesligakader von Bayer 04 Leverkusen an.

Sukuta-Pasu: Das ist richtig. Ich fahre auch ganz normal mit ins Trainingslager nach Freiburg. Aber ich bin davon überzeugt, dass ich vom Trainerteam die nötigen Pausen bekomme, um mich zu regenerieren.

Wie ist Ihr erster Eindruck von Bruno Labbadia, dem neuen Trainer von Bayer04 Leverkusen?

Sukuta-Pasu: Er ist sehr nett und sympathisch.

Vor einem knappen Jahr schossen Sie die U17-Nationalmannschaft bei der WM in Südkorea mit vier Treffern zu Platz drei. Jetzt der EM-Titel mit der U19-Auswahl. Zudem werden Sie mit Lob überhäuft. Macht Ihnen dieser kometenhafte Aufstieg nicht langsam selbst Angst?

Sukuta-Pasu: Im Gegenteil. Das ist ein tolles Gefühl und motiviert mich, noch mehr zu erreichen.

Nach Ihrem ersten Turniertor haben Sie beim Jubeln mit den Händen ein "W" geformt. War das tatsächlich ein Gruß nach Wuppertal?

Sukuta-Pasu: Natürlich. Dort wohnen viele meiner Freunde. Außerdem darf man nie vergessen, woher man kommt.

Und wie geht es sportlich weiter? Haben nach den guten Leistungen schon die ganz großen Klubs angeklopft?

Sukuta-Pasu (lacht): Nicht, dass ich wüsste. Aber ich fühle mich auch sehr gut in Leverkusen und will hier was erreichen.

Das Gespräch führte Lars Lenssen.