Peking 2008/Schwimmen: Poewe darf erneut jubeln

Auch über 200 Meter Brust qualifiziert sich die Athletin der SG Bayer für die Olympischen Spiele in Peking. Dagegen bleibt Steffen Driesen nur die Zuschauerrolle.

Wuppertal. Sarah Poewe von der SG Bayer konnte gestern bei den deutschen Meisterschaften zum zweiten Mal jubeln. Nach Gold über 100m Brust mit neuem Europarekord gewann sie auch die 200m Brust in starken 2:25,53 Minuten. Die Olympianorm für Peking von 2:27,62 Minuten unterbot sie dabei um mehr als zwei Sekunden. Poewe blieb nur zwei Zehntel über dem deutschen Rekord von Birte Steven und stellte eine neue persönliche Bestzeit auf. "Sarah machte schon im Vorlauf ein gutes Rennen.


Da war mir schon klar, dass die Norm für sie im Finale keine Problem war. Sie hat sich hundertprozentig an die taktischen Vorgaben gehalten. Sie sollte die ersten 100 Meter sehr schnell angehen, da wir wussten, dass Anne Poleska auf den zweiten 100 Metern die Schnellste ist. Dieses Rezept ist voll aufgegangen", sagte Bayer-Trainer Henning Lambertz. Bei den Olympischen Spielen in Peking vertritt Poewe die deutschen Farben bei zwei Einzelstarts und zusätzlich in der Lagenstaffel.

Gerne hätte Daniela Samulski in Peking einen Platz in einer der beiden Freistilstaffeln sicher gehabt. Nachdem ihr das über 200m Freistil, wo sie Fünfte wurde, nicht gelang, konnte sie ihr Vorhaben auch über 100m Freistil nicht umsetzen. Im Finale wurde sie in 55,31 Sekunden Siebte. "In einem mit Ausnahme von Britta Steffen insgesamt sehr langsamen Finale ließ sich Daniela förmlich einlullen. Eine Zeit knapp unter 55 Sekunden hatten wir eingeplant und wäre auch durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen", sagte Lambertz .


Mit dem Verlauf dieser Titelkämpfe kann Samulski trotzdem hoch zufrieden sein. Mit Gold über 100m Schmetterling mit neuem deutschen Rekord und Bronze über 100m Rücken erfüllte die 24-jährige Bundeswehrangehörige trotz Erkältung voll die Erwartungen. In Peking startet sie im Einzelwettbewerb über 100m Schmetterling und zusammen mit ihrer Mannschaftskameradin Sarah Poewe in der Lagenstaffel.

Der dritte Olympiakandidat der SG Bayer, Steffen Driesen, muss sich die Spiele im Fernsehen ansehen. Seine letzte Nominierungschance über 200m Rücken konnte er gestern als Fünfter in 2:01,82 Minuten nicht nutzen, nachdem er auch schon über 100m Rücken die Qualifikation verpasst hatte. "Die Zeit entsprach meinen Erwartungen. Mehr ist im Moment einfach nicht drin. Hier machte sich bemerkbar, dass Steffen im letzten Jahr wegen seiner Herzrhythmusstörungen ein Dreiviertel-Jahr überhaupt nicht trainieren konnte", sagte Lambertz.

Der heutige Abschlusstag der Titelkämpfe in Berlin ist für die SGBayer ohne Bedeutung. Samulski schwimmt die 50m Freistil "mehr zum Spaß".