Fußball-Regionalliga Reizvolles Kräftemessen in der Lohrheide
Als Sechster trifft der WSV am Samstag auf den Vierten Wattenscheid.
Wuppertal. Beide Vereine bleiben hartnäckig dabei, zunächst auf den Abstiegskampf zu schauen. Doch wenn die SG Wattenscheid 09 am Samstag um 14 Uhr in der Lohrheide den Wuppertaler SV erwartet, dann spielt der Vierte gegen den Sechsten.
Ein Spitzenspiel also? „In jedem Fall ein ganz schweres Spiel“, sagt WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen. Er warnt besonders vor der Offensivstärke der Westfalen, die mit dem Ex-Wuppertaler Daniel Keita-Ruel (fünf Tore), an dem auch der WSV vor der Saison Interesse gehabt hatte, Jonas Erwig Drüppel (4 Tore), Manuel Glowacz (4) und Nico Buckmeier (2) über ein starkes Quartett verfüge. Glowacz, der Sohn von FC-Köln-Legende Jürgen Glowacz, sei ein überragender Standardschütze.
Auf Keita-Ruel dürfte die WSV-Abwehr am Samstag besonderes aufpassen, hat er doch zuletzt in der Oberliga noch mit Ratingen gegen den WSV stets getroffen. Er war übrigens der einzige des neuen glanzvollen SG-Quartetts, der am Mittwoch bei der Blamage der SG im Westfalenpokal von Beginn an gespielt hatte. Gegen Landesligist BSV Schüren (mit Ex-WSVer Sascha Samulewicz im Tor) unterlag die Mannschaft von Trainer Farat Toku zu Hause überraschend mit 1:4. Ein Maßstab für Samstag sollte das freilich nicht sein, denn Toku hatte acht Änderungen gegenüber seiner Stammformation vorgenommen. „Trotzdem fällt eine gewisse Heimschwäche auf“, sagt Stefan Vollmerhausen. In der Tat haben die Wattenscheider nur vier ihrer bisher 19 Punkte zu Hause geholt.
Toku, der in der Saison 2012/13 unter Interimstrainer Reinhold Fanz mal für einige Spiele Co-Trainer beim WSV gewesen war, wird in Wattenscheid eine tolle Arbeit bescheinigt, seit er im Januar 2015 in die Lohrheide gekommen war und die Elf zunächst vor dem drohenden Abstieg gerettet hatte. Nach Platz acht im Vorjahr schaffte er es in dieser Saison trotz 17 Abgängen und 13 Zugängen, schon wieder ein homogenes Team zu formen. Die Niederlage im Westfalenpokal dürfte die Mannschaft für Samstag eher noch mehr anspornen. Dem besten von sieben Regionalliga-Teams aus Westfalen (außer Dortmund und Schalke) winkt nämlich zum Saisonende noch ein Entscheidungsspiel gegen den Meister der Oberliga Westfalen um den Einzug in den DFB-Pokal.
Mit dem Pokal beschäftigt sich WSV-Coach Vollmerhausen noch nicht, auch wenn für seinen WSV am kommenden Mittwoch im Niederrheinpokal die Partie bei Schwarz-Weiß Essen ansteht. Die Konstellation Vierter gegen Sechster sei doch anspornend genug, um Gedanken daran noch zurückzustellen, meinte er augenzwinkernd.
Personell werden es höchstens ein, zwei Änderungen gegenüber dem 4:1 gegen Siegen geben, wo ihm lediglich die Chancenverwertung gar nicht gefallen hatte. Mehr als 26 Torschüsse hatte er gezählt. „So viele Gelegenheiten werden wir gegen Wattenscheid nicht bekommen.“ Ob Ercan Aydogmus wieder in die Startelf rückt, ließ er offen. Auf jeden Fall werden Davide Leikauf (erlitt bei seiner Oberschenkelverletzung einen Rückschlag) und Silvio Pagano (wegen Überdehnung des Syndesmosebandes weiter in der Reha) erneut fehlen.
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Am Sonntag bestreitet die Regionalliga-Mannschaft des WSV ein internes Testspiel gegen die eigene Bundesliga-A-Jugend. Zum Einsatz kommen wollen Spieler, die in der Meisterschaft bisher wenig zum Zug gekommen sind. Anpfiff ist um 11 Uhr am Uellendahl.