Handball Rettungsaktion für die TVB-Handballgirls erfolgreich

Wuppertal · Auf den letzten Drücker hat der Zweitligist am Montag die Lizenunterlagen für die neue Saison eingereicht.

Solidarität wie hier von den verletzten Jule Kürten, Miuchelle Stefes und Anna Lena Bergmann am Samstag gegen Waiblingen ist jetzt gefragt, um die TVB Handballgirls über die nächsten Klippen zu heben. Die erste ganz wichtige ist genommen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die erlösende Nachricht kam kurz vor Ablauf der Frist zur Einreichung der Zweitliga-Lizenz am Montagnachmittag: Der TVB Wuppertal hat den Lizenzantrag gestellt, um auch in der kommenden Spielzeit in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen antreten zu dürfen. Geschäftsführer Norbert Koch habe die Unterlagen am Montag persönlich bei der HBF eingereicht.

Er zog danach zufrieden ein Fazit einer Rettungsaktion, in der auf den letzten Drücker genügend Unterstützer gefunden werden konnten, um doch noch ein finanziell tragfähiges Konzept auf die Beine zu stellen. „Die vor drei Wochen eingetretene Situation, keine ausreichende finanzielle Grundlage zu haben, hat sich erfreulicherweise etwas entspannt.“ Wie berichtet, war bedingt durch die Corona-Krise und damit verbunden fehlende Zuschauereinnahmen, zusätzliche Kosten für Schnelltests und Hygienemaßnahmen sowie Ausfälle im Sponsoring eine Lücke entstanden, die die Fortführung des Bundesligabetriebs akut gefährdete.

„Die eingeleiteten Maßnahmen und Gespräche mit Freunden und Sponsoren haben dazu geführt, dass wir einen mittleren fünfstelligen Betrag unter Berücksichtigung von Einsparungsmaßnahmen generieren konnten und die Lizenz beantragen werden. Es hat sich gezeigt, dass der Bundesliga-Frauenhandball doch nicht aus dem Tal verschwinden soll und darf. Das Prädikat Bundesliga bedeutet nationale Aufmerksamkeit“, so TVB-Abteilungsleiter Stefan Müller. Norbert Koch betonte dankbar, dass das auch der Mannschaft zu verdanken sei, die bereit gewesen sei, ihren Beitrag zum Erhalt der 2. Bundesliga bei den Handballgirls zu gewährleisten.

Sponsoren und Spender folgten dem Vorbild der Spielerinnen

Diesem Vorbild seien Sponsoren und viele private Unterstützer gefolgt. „Der Verein Sportstadt Wuppertal e.V., deren Vorstand und Mitglied Simone Arlt sich hierbei intensiv um den Erhalt des Frauenhandballs bemüht hat, hatte hierbei einen großen Anteil“, hebt der TVB in einer Mitteilung hervor. Auch die kurzfristige Unterstützung durch einen bergischen Finanzunternehmer bei der Einreichung der Lizenzunterlagen sei existentiell wichtig gewesen.

Damit ist allerdings nur ein sehr wichtiger Schritt vollzogen, um weiter planen zu können. „Um die aktuelle Saison vollständig abzusichern, müssen wir weiterhin fleißig sein, denn die 2. Bundesliga wird auch weiterhin als „Profisport“ eingestuft und es bleibt für die Verantwortlichen immer eine Aufgabe, die Bedingungen wie Bürgschaften, Versicherungen, Mindestlöhne und Reisekosten zu erfüllen“, betonten Koch und Müller. Sie wünschen sich, dass die Unterstützung, wie in den vergangenen Wochen, auch weiter anhalte.

Die Verantwortung liegt nun wieder bei der Mannschaft, die aktuell auf dem drittletzten Tabellenplatz in der 2. Liga liegt, der am Ende ein Abstiegsplatz sein könnte, und am Samstag nach Flensburg muss. Der DHB hat signalisiert, dass er sich bei entsprechenden Anträgen aus der Dritten Liga, die ihren Spieltrieb im Corona-Lockdown eingestellt hat, vorstellen könnte, auch weiter mit drei Aufsteigern und drei dann sportlichen Absteigern zu arbeiten.