Rollhockey: Erstes Finalspiel mit harten Bandagen
Eine üble Attacke gegen den RSC-Keeper Marc Berenbeck bleibt ohne Konsequenzen.
Düsseldorf. Regelmäßig geht es heiß her, wenn die sauerländische Multi-Kulti-Truppe auf die Löwen trifft. Am Samstag nahm das Dauerduell, was Einsatz und Härte betraf, neue Dimensionen an.
Als Cronenbergs starker Torhüter Marc Berenbeck in der ersten Halbzeit beim Stande von 1:0 für den RSC einen Penalty von Nuno Carvalho bravourös abwehrte, brachte das den zuvor schon mehrfach unangenehm aufgefallenen und verwarnten Portugiesen derart in Rage, dass er den Keeper mit einem Schlägerschlag unter das Kinn niederstreckte.
Die nicht nur in dieser Szene nachsichtigen Schiedsrichter schickten ihn mit der blauen Karte auf die Strafbank, wobei eigentlich nur der rote Karton angemessen gewesen wäre.
Angesichts dieser Szene und anderer harter Iserlohner Attacken bei gleichzeitiger Benachteiligung durch zu harte Strafen für Schmahl und Velte, sagte RSC-Trainer Steup nach dem Abpfiff:
"Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment für ihre Einstellung machen. Die Jungs haben sich regelrecht aufgerieben und alles gegeben. Viele meiner Spieler sind verletzt und total kaputt. Uns bleiben jetzt noch zwei Spiele, um vor eigenem Publikum den Meistertitel zu verteidigen. Insofern hat sich nichts geändert."
Zur Überraschung des eigenen Anhangs und der Gastgeber stand der seit Wochen wegen einer Knieverletzung pausierende Löwen-Torjäger Mark Wochnik auf der Bahn.
Der 24-Jährige hatte am Mittwoch einen speziellen Härtetest bestanden und hielt seine Einsätze gut durch, ohne natürlich gleich wieder Topform zu erreichen. Sein Fazit: "Morgen werde ich wohl merken, ob das Knie hält."
Iserlohns Trainer Detlef Strugala zeigte sich nach der Rollhockey-Schlacht gut gelaunt: "In der ersten Halbzeit waren die Teams gleichwertig. Später kam es dann zum erwarteten Schlagabtausch, wobei unser Pressing voll aufging, und wir für unseren Einsatz belohnt wurden."
Einen Tipp auf den Meister wollte der Cronenberg erfahrene Coach nicht abgeben. "Das werden möglicherweise für beide Mannschaften noch zwei ganz schwere Spiele."