Rudi Lange ist mit Leib und Seele Lehrer und Handballexperte
Nach seiner Pensionierung am CFG zieht er in den Norden.
Rudi Lange hält es mit dem Philosophen Konfuzius: „Wer sein Hobby zum Beruf macht, muss nicht zur Arbeit gehen.“ So hat er sich als Lehrer für Sport und Deutsch am Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) immer gefühlt und nebenbei, zunächst als Trainer und seit elf Jahren als Berichterstatter für die Westdeutsche Zeitung, noch seine Leidenschaft für den Handballsport ausgelebt.
Deshalb sieht er jetzt auch nicht nur mit einem lachenden, sondern auch einem weinenden Auge seiner Pensionierung entgegen. Mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres ist für den 65-Jährigen Schluss mit dem Schuldienst. Und da er dann mit seiner Frau in deren alte Heimat nach Bad Zwischenahn zieht, steht er auch für die Berichterstattung über den LTV und die Cronenberger TG nicht mehr zur Verfügung.
Aufgewachsen in der Henkelsstraße direkt am Hedtberg, war der LTV für den Langerfelder immer sein Herzensverein. Als objektiver Berichterstatter sparte Rudi Lange aber nicht mit kritischen Worten, wenn die Entwicklung auf- oder abseits des Feldes mal fehl lief. „Ab und zu bin ich beim Schreiben auch schon mal ins Dozieren gekommen, da kommt dann der Lehrer durch“, sagt Lange über sich und ergänzt: „Bis heute breche ich auf der Tribüne zusammen, wenn etwa nicht auf der Wurfhandseite verteidigt wird und weder vom Trainer noch von außen der Hinweis kommt, ,du stehst falsch’.“
Schon mit 14 Jahren trat Rudi Lange auch als Trainer in Aktion, spielte selbst beim LTV bis zur Regionalliga, der damals zweithöchsten Spielklasse. Als er 1979 zum Referendariat nach Aachen versetzt wurde, konnte er den Spagat zwischen hochklassigem Sport und Beruf nicht mehr leisten, kehrte später als Spielertrainer in die damalige zweite Mannschaft der Langerfelder zurück. Mittelbarmer TV, VSTV und schließlich TB Wülfrath in der Verbandsliga lauteten seine weiteren Trainerstationen.
„Wülfrath war die einzige Station, wo ich als Trainer rausgeflogen bin“, betont er. Es war auch seine letzte. Den Kontakt in die Handballszene, der ihm wichtig ist, hielt er danach als Berichterstatter für die WZ. „Ich hatte immer gerne mit jungen Menschen zu tun, und auch die Trainer sind ja immer jünger geworden“, sagt Lange. Gleichzeitig vernachlässigt er den Kontakt zu den älteren Handballern nicht, trifft sich einmal die Woche mit den „LTV-Dinos“ zum Spielen und Klönen.
Handball als Leidenschaft, ja, aber betriebsblind ist Rudi Lange deshalb nicht und ein glühender Verfechter dafür, nicht schon Handball-Minis zu einseitig auszubilden. Er selbst habe als Kind auch geturnt und Leichtathletik gemacht, ehe mit 13, 14 Jahren der Handball die Oberhand bei ihm gewann. Dass er als Sport-Lehrer energisch dafür plädiert, dieses Fach, ebenso wie Musik und Kunst, nicht nachrangig zu behandeln, versteht sich von selbst. Rudi, Du wirst fehlen!