Wuppertal Satilmis landet einen Treffer an der Torwand
Duell gegen Julian Nagelsmann im Aktuellen Sportstudio
Wuppertal/Mainz. Man mag es eigentlich kaum glauben: Seit 1964 gehört das Torwandschießen zum aktuellen Sportstudio wie die Luft zum Atmen — und doch hatte es in der langen Geschichte des „ASS“ bis dato kein Wuppertaler Amateurfußballer gegen einen prominenten Studiogast an die Torwand geschafft. Das änderte sich nach 53 Jahren am vergangenen Samstag. „Drei unten, drei oben“, hieß es im Rahmen der Sendung des ZDF.
Stürmer Umut Satilmis vom SC Viktoria Rott war es vorbehalten gegen Julian Nagelsmann, der zurzeit wohl größten Hoffnung auf dem deutschen Trainermarkt, anzutreten. Der 32-jährige Satilmis hatte sich den Auftritt gegen den drei Jahre jüngeren Trainer durch ein Fallrückziehertor der Marke Extraklasse redlich verdient. So trat Satilmis mit dem Treffer, einer gehörigen Portion Vorfreude und einer vierköpfigen Crew von Trainern und Mitspielern im Gepäck am Samstag die Reise zum Mainzer Lerchenberg an. Dort angekommen und in Empfang genommen, traf man schon weit vor der Sendung auf Julian Nagelsmann. Der präsentierte sich authentisch, kommunikativ und war ob des spektakulären 5:3-Sieges seiner TSG Hoffenheim gegen Borussia Mönchengladbach sichtlich gelöst und für den ein oder anderen Spaß im Bezug auf das anstehende Torwandschießen zu haben.
„Willste ‘nen Deal machen?“, fragte der 29-jährige augenzwinkernd in Richtung Satilmis, der höflich verneinte. Während Satilmis mit Viktoria Rott den Aufstieg in die Kreisliga A anstrebt, gab es für das Duell gegen den Hoffenheimer Trainer keine Zielvorgabe. „Spaß haben und dieses Highlight genießen“, meinte der Wuppertaler, der zumindest äußerlich die Ruhe weg hatte. Auch, als Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein in den Gästebereich schneite und den Ablauf detailgetreu erläuterte. Nach einem ausgiebigen Plausch und Fotos ging es gegen 22.30 Uhr mit der Aufzeichnung der Sendung los. Bis es zum Showdown kam, mussten sich Satilmis und Begleitung aber noch ein wenig gedulden, traditionell bildet das Torwandschießen den krönenden Abschluss der Sendung.
So durfte zunächst den Ausführungen des Julian Nagelsmann gehorcht werden, ehe es dann auch für Satilmis spannend wurde. Ob der Vollblutstürmer auch noch völlig frei von Lampenfieber war, als Katrin Müller-Hohenstein ihn auf die große Fernsehbühne holte, ist nicht überliefert. In jedem Fall war ihm die Unterstützung des Publikums und die seiner euphorischen Begleiter sicher. Einmal traf Satilmis rechts unten, mit ein wenig mehr Fortune hätten es zwei oder drei Treffer sein können. So verlor er mit 1:2, wirkte nachher aber trotzdemzufrieden. Denn: Sieg oder Niederlage waren anders als auf dem Fußballplatz Nebensache. Das Gesamtpaket stimmte und machte den Ausflug ins Sportstudio zu einem unvergesslichen Abend.