Schwimmen SG Bayer bleibt die zweite Macht im Westen

Wuppertal/Darmstadt/Essen · Nach den Herren sind nun auch die Frauen wieder erstklassig. Verstärkungen halfen.

In dieser Formation schaffte das Herren-Erstliga-Team den Klassenerhalt in der Zwölfer-Bundesliga: (hintere Reihe, v.l.) Trainer Michael Bryja, Florian Schenzer, Lukas Nattmann, Alexander Konz, Christian vom Lehn, Alexander Kühling, (vorne, v.l.) Bartlomiej Koziejko, Lars Illing, Moritz Schaller und Emre Demirdas. Die Damen machten mit (v.l.) Vivien Selling, Trainer Klaas Fokken, Amelie Palm, Lena-Marie Precht, Lynn Henke, Lara Grunefeld, Jana Markgraf, Lea Kebrle, Maya Brüntrup, Sabine Prüfert, Joanna Swintek und Katazyna Fara in Essen den Erstliga-Aufstieg perfekt.

Foto: Michael Bryja

Geschafft: Zum ersten Mal seit vielen Jahren schwimmt die SG Bayer wieder mit Damen und Herren in der ersten Bundesliga. „Unter anderem mit diesem Ziel bin ich hier vor drei Jahren als Cheftrainer angetreten“, freute sich Michael Bryja nach einem erfolgreichen Wochenende, an dem, wie berichtet, die Herren als Zehnte des Erstliga-Finals in Darmstadt den Klasenerhalt und die Damen als Sieger des Finals der 2. Liga West in Essen den Aufstieg geschafft hatten.

Auch wenn Einzelmeisterschaften einen höheren Stellenwert haben hat sich die SG Bayer damit als zweite Macht im Westen neben der SG Essen behauptet. Beide sind jeweils die einzigen Teams aus Westdeutschland in Liga eins. Dabei sind die Meisterschaften immer internationaler geworden. Die deutsche Elite war mit Ausnahme von Philipp Heintz aus Mannheim (die steigen ab) fast komplett am Start. Und daneben nutzten fast alle Teams die Möglichkeit, sich mit Schwimmern aus dem Ausland zu verstärken, schließlich muss die gesamte Breite der olympischen Strecken abgedeckt werden. Bei Würzburg etwa schwammen viele Ungaren mit, bei Wiesbaden mehrere Italiener. Michael Bryja hatte seine guten Beziehungen nach Polen genutzt und von Gryf Debice Langstreckenspezialist Bartlomiej Koziejko sowie die beiden Sprinterinnen Joanna Swietek und Fara Katarzyna engagiert, die sich als fleißigste Punktesammler zeigten. Sie schlossen Lücken, dort wo die SG durch Verletzung oder Abgänge (Fynn Minuth aus Studiengründen nach Neckarsulm) nicht so gut aufgestellt war.

v.l. Vivien Selling, Klaas Fokken, Amelie Palm, Lena-Marie Precht, Lynn Henke, Lara Grunefeld, Jana Markgraf, Lea Kebrle, Maya Brüntrup, Sabine Prüfert, Joanna Swintek, Katazyna Fara

Foto: SG Bayer

Bei den Herren erhielten aber auch die Eigengewächse Alexander Konz und Emre Demirdas ein Sonderlob, die jeweils die Maximalzahl von fünf Starts absolvierten. Insbesondere Konz, für den es die ersten Mannschaftsmeisterschaften waren, weil er zuvor stets aus Verletzungsgründen gefehlt hatte und der nach erneuten gesundheitlichen Problemen noch Trainingsrückstand hatte, lieferte hervorragend ab. Bayer-Star Christian vom Lehn war dagegen die Müdigkeit vom harten Training und einer Klausurphase anzumerken. Am Samstag hatte er wegen der letzten Klausur dieses Semesters noch gefehlt, am Sonntag sprang er dann vier Mal ins Wasser, holte mit seiner Klasse wichtige Punkte, blieb aber insbesondere über seine Spezialstrecke 100 m Brust als Gesamt-12. weit unter seinen Möglichkeiten. „Ich hoffe, ab sofort können wir uns auf das Training für die Olympiaqualifikation konzentrieren, so Bryja.

Auch bei den Damen hatten die Leistungsträgerinnen Lena-Marie Precht (nach Technik­umstellung) und Jana Markgraf (nach Krankheit) keine optimale Form, waren dennoch wichtige Punktelieferanten. Genau wie die 16-jährige Vivien Selling, die über 50 m Brust auch einen Disziplinsieg verzeichnen konnte. So konnte man Hauptkonkurrent VfL Gladbeck mit Top-Schwimmerin Jessica Steiger auf Abstand halten. gh

(gh)