Sportlerin der Woche Anna startet beim SV Bayer durch

Wuppertral · Die Paralympics sind das Fernziel der 16-Jährigen Schwimmerin, die am Bundesstützpunkt in Wuppertal trainiert.

Anna Krzyzaniak in Berlin über 100 m Schmetterling.

Foto: Ralf Kuckuck Photography

Mit Anna Krzyzaniak hat die Schwimmabteilung des SV Bayer Wuppertal ein neues Aushängeschild im Bereich des Behindertensports. Am paralympischen Bundesstützpunkt im Wuppertaler Schwimmleistungszentrum trainiert die 16 Jahre alte Remscheiderin bereits seit drei Jahren unter den Stützpunkttrainern des Behinderten- und Rehabilitationssportverbands NRW (BRSNW). Zu Beginn dieses Jahres entschloss sich die Schülerin des Remscheider Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums dann auch zum Vereinswechsel von der SG Bergisch Land zum SV Bayer.

„Ich wollte dort gern in einer größeren Gruppe integrativ mittrainieren“, begründet Anna Krzyzaniak diesen Schritt, in dem sie sich auch durch ihr starkes Abschneiden bei den Deutschen Meisterschaften der Behindertenschwimmer in Berlin bestätigt sieht. Wie berichtet gewann die Jugendliche, die mit fehlender rechter Hand geboren wurde, fünf Titel in der Startklasse 9 (leichte Behinderung). „Ich habe mich sehr gefreut, dass der Wettkampf stattfinden konnte. Mit so vielen Titeln hätte ich nicht gerechnet“, sagt die Neu-Bayer-Schwimmerin. Für sie war es nach dem Corona-Lockdown erst der dritte Wettkampf gewesen.

Vor Corona war sie in die Trainingsgruppe zwei von Sarah Poewe eingegliedert worden und fühlte sich in der größeren Gemeinschaft sehr wohl. Wegen Corona mussten die Trainingsgruppen dann verkleinert werden. Nun wird sie von BRSNW-Landestrainer Felix Hafke gecoacht, absolviert ihre aktuell fünf Trainingseinheiten pro Woche mit weiteren Schwimmern mit Handicap.

„Anna ist sehr zielstrebig“, beschreibt Bayer-Geschäftsführerin Simone Osygus das 1,72 Meter große Mädchen. Tatsächlich schwimmt Krzyzaniak bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr leistungsmäßig, ist im Bundesnachwuchskader. „Mein Traum sind die paralympischen Spiele 2024“, sagt sie, bezeichnet Schwimmen nach wie vor auch als ihr Hobby.

Für mehr bleibe neben Schule und Training auch nur am Wochenende Zeit. Oft muss sie nach dem Nachmittagstraining abends noch Hausaufgaben machen. Im Sommer ist sie in die elfte Klasse gekommen. „Ab jetzt zählt alles für das Abitur, deshalb verzichte ich vorerst noch auf Frühtraining, denn an beiden Tagen habe ich morgens gleich meine Leistungskurse Mathe und Erdkunde“, sagt sie. Doch Papa Dirk steht bereit, sie auch morgens nach Wuppertal zu fahren, sollte sich das ändern. gh