Sportunterricht möglichst draußen - Carl-Duisberg-Gymnasium und Max-Planck-Realschule setzen das konsequent um Die Trasse als Schulsportplatz
Wuppertal · Sportunterricht möglichst draußen - Carl-Duisberg-Gymnasium und Max-Planck-Realschule setzen das konsequent um.
Den Schulsport möglichst im Freien organisieren, lautet die Empfehlung des NRW-Schulministeriums, die zumindest bis zu den Herbstferien gilt. An den Wuppertaler Schulen wird das - den jeweiligen Möglichkeiten und Hygienekonzepten entsprechend - konsequent umgesetzt. Wohl nirgendwo in der Stadt ist das nach außen hin so deutlich sichtbar wie an der Nordbahntrasse in Wichlinghausen. Dort nutzen gleich zwei Schulen - das Carl-Duisberg-Gymnasium und die Max-Planck-Realschule - die Trasse und die an den ehemaligen Bahnhof Wichlinghausen angrenzenden Grünflächen sowie den Bolzplatz konsequent. Da ist natürlich Improvisation angesagt, von Ausdauertests beim Rundenlaufen, über Ballspiele bis hin zum Rollerfahren, das Realschullehrerin Britta Pilatus an diesem Montag ihrer Klasse neun angesetzt hat. Schöner Nebeneffekt: Auch Schüler, die sonst nicht so begeistert vom Schulsport sind, machen mit Freude mit.
Auf dem Weg zum Sportplatz Grundstraße schon in Bewegung
Auch den neuen Sportplatz an der Grundstraße, von den beiden Schulen aus über die Langerfeldtrasse ohne Straßenberührung erreichbar, hat man gerade jetzt schätzen gelernt, auch wenn der organisatorische Aufwand angesichts der Entfernung von rund 1,5 Kilometer erheblich ist. „Für uns kommt das vorwiegend in den Randstunden, also in der ersten und zweiten Stunde, wenn die Schüler direkt umgezogen dorthin kommen, oder nachmittags zum Abschluss in Frage“, berichtet Andreas Weber, Sportlehrer und Sportkoordinator am Carl-Duisberg-Gymnasium. Mit den anderen Schulen, die den Platz nutzen, wurde ein Nutzungsplan erstellt. Britta Pilatus etwa schickt ihre Schüler, freilich erst ab einem gewissen Alter, in der ersten großen Pause auf den Weg zur Grundstraße und trägt ihnen auf, in der nächsten großen Pause zurück zu sein. So ist zumindest eine Zeitstunde Unterricht am Platz möglich und die Schüler kommen schon auf den Wegstrecken automatisch in Bewegung.
Die Dreifachsporthalle am Krühbusch, in der in normalen Zeiten und mit Abtrennung mehrere Klassen gleichzeitig Sportunterricht haben können, ist jetzt nur von einem Kurs gleichzeitig zu nutzen - absprachegemäß ist das vor allem die Oberstufe und da besonders der Sportleistungskurs. „Wir müssen sie ja auf die Prüfung vorbereiten, und dazu gehört eben auch die Abarbeitung dessen, was im Lehrplan steht, in Theorie wie Praxis“, so Andreas Weber.
Draußen, im ungeschützten Raum sozusagen, sei das kaum möglich. Weber: „Dort nehme ich mir immer etwas vor für die Stunde und muss dann vor Ort sehen, was davon möglich ist.“ Schließlich gebe es ja gleichzeitig auch andere Nutzer der Trasse. Immerhin, so glaubt er, werde auch nach Corona etwas davon übrig bleiben. „Vielleicht gehen wir dann öfter nach draußen.“ Bisher habe man auch mit dem Wetter meist Glück gehabt.
Für den Winter muss die
Hallenfrage geklärt werden
Für Herbst und Winter dürfte es dagegen für alle Schulen wieder vorwiegend in die Halle gehen, auch wenn klare Empfehlungen vom Schulministerium noch fehlen. Klar ist, dass die Hallen kräftig belüftet und gleichzeitig geheizt werden müssen. Anders als in Remscheid etwa, ist laut Sportamt derzeit keine Halle in Wuppertal wegen nicht ausreichender Belüftungsmöglichkeiten gesperrt. Das Gebäudemanagement sei aber nun dabei zu prüfen, wie mit Lüften und Heizen gleichzeitig jeweils annehmbare Bedingungen auch bei Kälte geschaffen werden können. Dass die Heizkosten in diesem Winter steigen werden, ist schon klar“, sagt Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski. Hinzu kommt die Steuerungstechnik. Wenn wir bei uns in einigen Klassen die Fenster aufhaben, geht automatisch die Heizung aus“, berichtet Britta Pilatus. Die kalten Herbstmorgen haben schon einen Vorgeschmack auf die nächsten Wochen und Monate gegeben - auch wenn es kein Draußensport ist.