Auf dem Beyenburger Stausee waren wieder die Drachen los Die Rückkehr der Drachen

Wuppertal · Nach der Corona-Pause wird eine große Tradition auf dem Beyenburger Stausee fortgesetzt.

Dabei sein ist die Hauptsache. Das galt beim Bergischen Drachenbootfest auf dem Beyenburger Stausee auch für das Team „Edelstahlblitz“.

Foto: WZ/ANNA SCHWARTZ

Wenn dumpfer Trommelwirbel im Stakkato über den See hallt und 40 bis 60 Sportlerinnen und Sportler mit gesenktem Blick ihre Paddel ins Wasser stoßen, dann veranstaltet der VfK Wuppertal das Bergische Drachenbootfest. Am vergangenen Samstag zum 27. Mal, als insgesamt 15 Boote nach 2019 zum ersten Mal wieder in drei Vorläufen und im Finale in zwei Bootsklassen antraten.

Die Großboote mit 20 Aktiven und die Junior-Drachenboote mit zehnköpfiger Paddelbesatzung waren am Start und boten schon im Sportler-Lager am schattigen Ufer ein malerisches Bild. Jedes Team hatte ein Baldachin-Zelt aufgebaut und demonstrierte seine Mannschaftszugehörigkeit durch fantasievolle Namen auf der einheitlichen Sportkleidung.

„Edelstahlblitz“ las man da, oder „S-Moneydragons“ für die Truppe der Stadtsparkasse, die GMW-Hausdrachen für das Team des städtischen Gebäudemanagements und „Chaoten Bifurkation“ (Operationstechnische Assistentinnen des Universitätsklinikums Düsseldorf).

Manche Teilnehmer waren
schon zum 25. Mal dabei

Einige Firmen nutzten das Drachenbootrennen auch als Teambuilding-Maßnahme, bei der es übrigens nicht darauf ankommt, dass jeder sein Bestes gibt, denn das würde dazu führen, dass das Boot mit Aktiven unterschiedlicher Stärke ins Schlingern gerät. Wichtig ist stattdessen, dass alle sich dem vorgegebenen Tempo des Chefs an der Trommel unterordnen und im gleichen Tempo ihre Paddel in die kühlen Fluten tauchen und kräftig durchziehen müssen.

Einige Firmen-Teams haben da schon jahrelange Routine, wie beispielsweise das nahegelegene Unternehmen Erfurt, das dem Wettbewerb in der Großbootklasse seinen Namen gegeben hat. Team-Chefin und Trainerin ist Marion Küster. „Ich bin schon zum 25. Mal dabei“, erklärte die energische Dame und verriet, dass ihre schlagkräftige Truppe fünfmal miteinander trainiert habe. „Da jedes Jahr immer neue Aktive dazukommen, ist das schon wichtig.“ Die „Paper-Dragons“ von Erfurt belegten mit einem Abstand von einer Sekunde zum „Silberboot“ von Lokomotive Beyenburg den „Bronze-Rang“.

Sieger in dieser Bootsklasse wurden mit hauchdünnem Vorsprung die United Dragons Witten. Da musste der Video-Beweis her, ehe Marcel Ehlis im Richterturm die Wittener zu den Gewinnern erklären konnte. Bemerkenswert dabei, dass die Gäste aus Westfalen die Frauenquote mit 14 Damen im Boot übererfüllten. Wie Team-Chef Sven Rathke erklärte, wird einmal pro Woche unter fachkundiger Anleitung im Sommer im Freien und in der kalten Jahreszeit in der Halle trainiert. Der viel bejubelte Triumph war für die United Dragons der erste große Regatta-Erfolg.

Zielfoto entscheidet
im Rennen der Kleinboote

Noch knapper ging es im Finallauf der Kleinboote mit zehnköpfiger Besatzung zu, wo Sieger und Platzierte im Zielfoto nur Millimeter trennten, und Karin Nitschke, die Leiterin der VfK-Abteilung „Dragattack“, deren Stellvertreterin Lara Ehlis und Marcel Ehlis schon ganz genau hinsehen mussten, ehe der Sieg der Sparkassen-Besatzung „S-Moneydragons“ verkündet werden konnte.

Natürlich gab es Riesenjubel, aber auch viel Beifall für die folgenden Teams WSW Airdragons und Bergische Drachen vom gastgebenden Club VfK, der mit der Organisation auf dem idyllischen Stausee ganze Arbeit geleistet hatte.

Ihm galt der Applaus aller Aktiven, die sich in den Rennpausen auch über das umfangreiche gastronomische Angebot freuen durften und die Möglichkeiten, sich mit Speisen und Getränken für die bei der herrschenden Hitze dringend notwendige Flüssigkeitszufuhr zu versorgen, ausgiebig nutzten.

„Man muss die Organisation so eines Ereignisses als Team-Arbeit ansehen“, so Lara Ehlis, die sich auch über den Appetit der Paddelgilde freute. „Wir hätten im Vorfeld nie gedacht, dass am Abend alle Würstchen verkauft sein würden.“