Tennis: Umland erfolgreich bei Bergische Meisterschaften

Bei den Bergischen Meisterschaften holt sich der Blau-Weiße die Titel im Einzel und mit Clubkollege Jörn Harmus auch im Doppel.

Wuppertal. Ein großartiger Passierschlag von Bastian Cornelius (Gold-Weiss machte Klaus Daniel Umland (Blau-Weiß Elberfeld) zum Bergischen Meister 2013. Was eher paradox klingt, erklärt sich durch die Wucht, mit der Cornelius den Ball unerreichbar für Umland an der Linie entlang gehämmert hatte. Cornelius griff sich gleich mit Schmerz verzerrtem Gesicht an den Ellenbogen und gab kurz darauf auf. Ein abruptes Ende im mit Spannung erwarteten Herren-Finale bei den 71. Titelkämpfen, die am Samstag auf der schönen Anlage des ESV Wuppertal West mt den Finalspielen ihren Höhepunkt und Abschluss fanden. Umland hatte sich am Tag zuvor mit einem 0:6, 6:3, 7:6-Halbfinalsieg gegen Vincent Wollweber (BWE) qualifiziert, Cornelius mit einem klaren 6:2, 6:1 über Jörn Harmus (BWE).

Im Finale führte der 30-Jährige zum Zeitpunkt des Abbruchs mit 4:2, hatte aber selbst schon vor dem Spiel gefürchtet: „Hoffentlich hält mein Arm“, der gerade in der offenen Herrenklasse wegen der Schlaghärte großen Belastungen ausgesetzt ist. „Ich denke, dass der Klaus Daniel auch der verdiente Sieger ist“, meinte Hallen-Stadtmeister Cornelius fair, während Chemie-Doktorand Umland damit seinen zweiten Titel feiern konnte.

Er hatte nämlich am Morgen mit Jörn Harmus das hochklassige Herren-Doppel gegen Bastian Glimpel (Gold-Weiß) und Alexander Kerber (Bayer) nach 6:0, 4:6 und in einem dramatischen Matchtiebreak mit 10:5 gewonnen und war damit mit Peter König (Grün-Weiß Elberfeld) der erfolgreichste Teilnehmer Titelkämpfe.

König hatte im Einzel der Herren 65 Jürgen Winterberg (Schwarz-Gold Wuppertal) 6:1, 6:0 geschlagen und mit seinem Clubkameraden Egon Eldring das Duo Helmut Boy und Axel Fuhrmann (Langenfelder TC) 6:1, 6:1 besiegt.

Viel dramatischer ging es in der offenen Damen-Klasse zu, wo es mit Stefanie Dähne (GW Langenfeld) und Melanie Muhsal (SV Bayer) eine Neuauflage des Vorjahres-Finals gab. Muhsal hatte noch am Morgen im Halbfinale erstmals ihre Angstgegnerin Lauren Wagenaar (NBV Velbert) 6:4, 6:4 geschlagen und schaffte es zunächst, die zehn Jahre jüngere Gegnerin laufen zu lassen. 7:5 endete der erste Durchgang gegen die zäh kämpfende Langenfelderin, die den zweiten Satz mit 7:5 für sich entschied. Dann machten Muhsal jedoch heftige Schmerzen im Oberschenkel zu schaffen. Sie hielt eisenhart durch und kam ebenfalls bis zu Ende für den Sieg in Frage, den sich dann doch Dähne mit 7:5 schnappte.

Eine Tennis-Lehrstunde gewährte Matthias Schramm (BWE) bei den Herren 30 seinem Gegner Michael Baldy (Solinger TB), der strahlte, als er seinem prominenten Gegner beim 0:6, 1:6 wenigstens ein Pünktchen abgeluchst hatte.

Auch Baldys Vater Bernhard (BWE) musste die Überlegenheit seines Gegners Joachim Endorf (ebenfalls BWE) bei den Herren 55 mit 2:6 und 1:6 anerkennen.

Ein weiterer blau-weißer Elberfelder, nämlich Marc Walbrecht stand im Finale der Herren 40 Christoph Odendahl (Barmer TC) gegenüber. Schon im ersten Satz des fast dreistündigen Endspiels hatte Odendahl muskuläre Probleme, wollte aufgeben, doch Walbrecht, Sohn des Ende April verstorbenen Jürgen Walbrecht, meinte nur: „Nimm Dir erst mal eine Pause. So möchte ich nicht Meister werden.“ Odendahl wurde nach zehn Minuten wieder fit, gewann den ersten Satz 7:5, verlor den zweiten 4:6, und im Matchtiebreak konnte Walbrecht dann mit 10:4 seinen Erfolg feiern.

Überraschende Niederlagen mussten bei den Damen 40, die mit Schulterproblemen kämpfende Seriensiegerin Sylvia Hüttemann (WTC) gegen Mariola Rath (WB Bemberg) mit 6:2, 4:6 und 6:10, sowie die Vorjahresmeisterin der Damen 50/60 Gaby Hermes/Bocks (WTC) gegen ihre vorjährige Gegnerin, die unorthodox spielende Linkshänderin Erika Schmelzer (BW Wülfrath) 4:6 5:7 hinnehmen.