Titans: 0:3-Niederlage zum Abschied
Gegen Gotha endet eine 20-jährige Ära in der Bayer-Halle.
Wuppertal. Abschied nehmen hieß es am Sonntagabend in der Bayer-Halle. Abschied nehmen von der ersten Volleyball-Bundesliga. Bedauerlich, dass nur 150 Zuschauer das letzte Bundesliga-Heimspiel der A!B!C Titans Bergisch Land sehen wollten.
20 Jahre spielten der SV Bayer (1991-2008) und die Titans (seit 2008) im Oberhaus, in den vergangenen drei Jahren kämpften die Wuppertaler aber stets um den Klassenerhalt.
Bedauerlich auch, dass die Titans das vorletzte Spiel der Play-down-Runde gegen den VC Gotha mit 0:3 (19:25, 22:25, 19:25) verloren. Dabei fehlte Spielertrainer Gergely Chowanksi. Sein Vertrag lief am 30. April aus. „Für die restlichen zwei Spiele sind wir uns vertraglich nicht einig geworden“, erklärte Titans Manager Thorsten Westhoff.
Ungünstig war der Zeitpunkt, da das Gespräch erst am späten Samstagabend stattfand und somit sehr kurzfristig ein Ersatz gefunden werden musste. Aus dem Regionalliga-Kader sprangen Florian Mönikes und Fabian Stuhlmann als Zuspieler ein.
Peter Lyck war sehr enttäuscht über Chowanskis Fernbleiben: „Er hat uns im Stich gelassen, das ist egoistisch.“ Eine Zukunft bei den Titans wird es für Chowanki nicht mehr geben. „Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute“, sagte Westhoff, der aber ausdrücklich betonte, dass er keine schmutzige Wäsche waschen wolle. Vermutlich wird der Zuspieler nach Rottenburg wechseln. Seit 2000 spielte Chowanski in Wuppertal, er war dienstältester Spieler im Team.
Jens Larsen, Spieler beim SV Bayer (1993 bis 1998) und Trainer, zunächst beim SV Bayer, dann bei den Titans (insgesamt von 2005 bis 2009), tut es weh, dass die Titans in die zweite Liga absteigen müssen. „Ich finde es sehr schade für die Stadt. Zu meiner Anfangszeit bei den Titans haben wir Sachen falsch angefasst“, sagt er und gibt eine Teilschuld zu.
„Wir hatten ein kleines Budget und haben junge Spieler gekauft, die Talente sein könnten. Das waren keine fertigen Spieler, wir hätten längerfristig in kleinen Schritten denken müssen. Daher war es falsch, ein Saisonziel auszugeben, was völlig unrealistisch war.“
Larsen spielt auf das Erreichen der Play-offs an. „Das hat alle zu sehr unter Druck gesetzt.“ Momentan ist der 41-Jährige auch ohne Volleyball glücklich, aber es juckt bei ihm allmählich wieder in den Fingern. „Mal sehen, was sich ergibt“, sagt Larsen.
Ein anderer ehemaliger Wuppertaler Trainer steht zurzeit mit dem SCC Berlin im Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Mark Lebedew begann seine Karriere 2003 beim SV Bayer. „Ich hatte eine wichtige Zeit in Wuppertal. Für die Titans ist es gut, dass sie absteigen. Das hätte schon vor drei Jahren passieren müssen. Diese Saison war es wieder vorhersehbar.“
In dieser Woche beginnen die Gespräche über die kommende Saison. Auch Co-Trainer Georg Grozer könnte sich vorstellen, in Wuppertal zu bleiben.