Handball TVB muss im Auftakt-Derby noch Lehrgeld bezahlen

Wuppertal · Die Wuppertalerinnen unterliegen dem Favoriten in eigener Halle mit 23:29. Die Abwehr war noch nicht sattelfest genug, doch die Moral stimmte. Als Schützing überragte Ramona Ruthenbeck.

Ramona Ruthenbeck - hier gegen Ex-Wuppertalerin Mandy Reinarz - war die Beste beim TVB. Doch auch ihre 14 Treffer reichten nicht.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Die 23:29 (12:16)-Heimniederlage im Derby gegen den Bergischen Nachbarn HSV Solingen-Gräfrath vom Samstagabend zeigt, wohin die Reise der Handballerinnen des TVB Wuppertal in dieser 2. Bundesliga gehen wird. Auf nichts anderes als Abstiegskampf müssen sich die Fans der Beyeröhder Handballgirls einstellen. Gegen die ohne die kurzfristig ausgefallene Melina Fabisch angereisten Solingerinnen konnten die Gastgeberinnen zum Saisonauftakt nur so lange auf Augenhöhe spielen, so lange die Truppe um die Ex-Beyeröhderin Mandy Reinarz ihre offensichtliche Nervosität nicht ablegte. Weil Torfrau Dana Centini und ihre Vorderleute auch geduldige Angriffe spielten und auf ihre Chancen warteten, blieb die Partie bis zum 8:8 ausgeglichen (17.). Auch von der ersten Drei-Tore-Führung der Gäste ließ sich die Mannschaft von Neutrainer Dominik Schlechter zunächst nicht aus der Ruhe bringen und konnte bis zum 10:11 aufschließen. Anna Bergmann glich anschließend sogar erneut zum 12:12 (25.) aus.

Fehler häufen sich kurz
vor der Pause

Doch dann bekamen die Wuppertalerinnen aufgezeigt, dass sie sich auf diesem Niveau kaum Fehler erlauben können, ohne dafür bestraft werden. So kassierten Michelle Stefes und ihre Mitspielerinnen, die ihre Deckung beim Überzahlspiel von der 6:0 auf offene Manndeckung umstellten, gleich zwei Gegentreffer. Bei diversen Spielen hatte die Maßnahme durchaus zu guten Ballgewinnen geführt, gegen die cleveren Solingerinnen funktionierte es nicht.

In der Pause schien HSV-Trainerin Kerstin Reckenthäler ihrem Team zudem die richtigen Tipps mit auf dem Weg gegeben zu haben. Die ehrgeizige Trainerin schien ihre Spielerinnen auf die Achillesferse - den Deckungsverband - der Wuppertalerinnen hingewiesen zu haben. Immer wieder spielte Solingen nun geduldig durch und kam letztlich immer einfacher zu Treffern. Da hat das Langerfelder Team noch einiges an Verbesserungspotenzial. Einzig Ramona Ruthenbeck schien ihr unbekümmertes Spiel durchzusetzen. Egal, ob aus dem Spiel heraus oder vom Punkt aus: „Rambo“ schaffte es wie keine andere aus ihrem Team, ihre Ex-Kollegin Natascha Krückemeier und später auch Natascha Fahnenbruck im Solinger Tor zu überlisten. Mit 14 Treffen stach Ruthenbeck heraus. „Wir hatten uns viel vorgenommen, haben aber alle miteinander nicht das abrufen können, was wir uns wünschen. Daraus müssen wir schnell etwas lernen. Sonst werden wir nicht oft um Siege spielen können“, sagte Schlechter.

Positiv nahm er mit, dass die Moral und die Stimmung in der Mannschaft intakt sind. Auch bei einem zwischenzeitlichen 21:28-Rückstand ließen die Handballgirls sich nicht entmutigen und feierten jedes eigene Tor gemeinsam. Wenn die Neuen sich an die Bundesligaluft gewöhnen, könnten in der Buschenburg auch wieder Siege gefeiert werden.