Uni-Radrennen hat sogar Besuch aus den Emiraten
Bei den Senioren dominieren die heimischen Fahrer, im Hauptrennen wird es international.
Wohl an die 1000 Zuschauer säumten am Samstag den Tag über den spektakulären Rundkurs beim 27. Uni-Rennen des RC Musketier. Ein Teil stammte aus dem Anhang der rund 220 Teilnehmer, aber auch eine ganze Reihe Wuppertaler verfolgte interessiert die rasende Abfahrt und die spannenden Geschehnisse am Start und Ziel in Höhe Uni-Parkhaus. Neben der anspruchsvollen Streckenführung sorgte das gute Wetter für den Zuschauerzuspruch. So war der mehrfache Deutsche Meister Marcel Meisen, der nach seinem Sieg im Hauptrennen bekannte, er habe während des Rennens oft gen Himmel geschaut und auf Regen gehofft, wohl so ziemlich allein mit dieser Meinung. Außer beim ersten Rennen (Amateure C), das wegen Abschleppens falsch geparkter Autos erst mit 30-minütiger Verspätung gestartet werden konnte, blieb es trocken.
Neben dem Hauptrennen der Männer und dem der Elite-Frauen, bei denen die Lokalmatadorinnen Simona und Dorothee Janke, wie berichtet, auf den Plätzen sieben und neun landeten, gab es weitere interessante Wettkämpfe auf dem 2,3-Kilometer langen Rundkurs in der Südstadt. Bei den C-Amateuren (über 27 Runden) wurde Horst Michaelis (Endspurt 08) Zehnter. Die U17 fand ohne Wuppertaler Beteiligung ab. Spannend war es bei den Senioren. Hier startete der Deutsche Meister Andreas Vach (Klasse III) vom heimischen „Adam Donner Master Racing Team“ mit seinen Begleitern. Im gemeinsamen Rennen der Klassen II, III und IV dominierten die Donner-Fahrer den Rennverlauf und besetzten mit Marc van der Wielen (Dritter, Klasse II) und den Assen in der Klasse III früh die entscheidenden Positionen. Rainer Beckers, in Görlitz bei der DM noch Zweiter hinter Vach, gewann das Wuppertaler Rennen klar im Sprint. Vach als Vierter haderte nach dem Zieleinlauf etwas: „Ich wäre aufs Podest gekommen, wenn ich auf der Zielgeraden durch Zögern nicht einen Meter verschenkt hätte.“
Ein weiteres Problem am vergangenen Samstag war für Spaßvogel „Vachi“, dass sein fast durchgehend weißes Meistertrikot Dreckspritzer von der nassen Straße abbekommen hatte. Beim Heimrennen mussten sich Jürgen Sopp und Andreas Marschall (beide Musketier) mit den Plätzen 10 und 13 begnügen, Achim Janke (Endspurt) und Dirk Trautmann (Team Donner, alle Klasse III) wurden Elfter und Zwölfter. Heiko Fischer (Klasse II) und Karl-Otto Franke (Klasse IV, beide Blitz Barmen) wurden als 14. und als Sechste gewertet.
Nach dem Hobbyrennen über 18,4 Kilometer äußerte sich Sabina Schmidt begeistert. Die 43-Jährige fährt auch im Alltag viel Fahrrad, auch gerne Berge. „Nach meinem Sieg im vergangenen Jahr wollte ich unbedingt wieder antreten. Das macht Spaß hier.“ Martin Kieczka (56) fragte sich zwar anschließend, warum er sich „so etwas noch antun muss“, war aber dennoch mit seiner Leistung zufrieden.
Zum Hauptrennen der Männer trat auch die Nationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate mit sechs Fahrern an. Der amtierende Asien-Meister, Yousit Mirza, durfte dem Reglement entsprechend als Voll-Profi beim Unirennen nicht starten. Dessen Bruder Badr Mirza, ehemals selbst Topfahrer in Asien, betreute die arabischen Fahrer am Grifflenberg und versprach, man komme gerne wieder. Markus Zaremba, 1. Vorsitzender des RC Musketier, war mit der Veranstaltung sehr zufrieden: „Ich danke allen ehrenamtlichen Helfern. Vor allem den Johannitern, ohne deren kurzfristiges Einspringen die Durchführung so nicht geklappt hätte. Auch der Wettfahrausschuss und Moderator Boris Fastring haben den Tag über gut gearbeitet.“