Volleyball: Spaß gehört zur Philosophie

Die Wuppertal Titans starten am Donnerstag in die Bundesligasaison.

Wuppertal. Das Abenteuer Volleyball-Bundesliga lockt. Und mehr noch als in den vergangenen Jahren, als unter dem Namen SV Bayer Wuppertal die Zielsetzung zweitrangig war, weil weder der Titelgewinn noch der Abstieg infrage kamen, ist diese Saison für die Titans eine Herausforderung.

Ohne große personelle Reserven gehen die Titans am Donnerstag im ersten Auswärtsspiel beim alten Rivalen Moerser SC (Beginn 19.30 Uhr) in die Saison. Sieben Spieler stehen Cheftrainer Jens Larsen zur Verfügung. Ab dem ersten Heimspiel am kommenden Montag in der Bayer-Halle gegen Unterhaching wird sich außerdem der Wuppertaler Julian Stuhlmann als Ersatzlibero bereithalten.

Wie dünn die Personaldecke ist, verdeutlicht die Ankündigung, dass der Name von Jens Larsen nach achtjähriger Pause wieder im Spielberichtsbogen unter den Spielernamen auftauchen wird. "Das ist nur für den absoluten Notfall gedacht. Ich habe zwar mittrainiert, aber ich kann mich nicht mehr in die frühere körperliche Verfassung bringen.

Ich bin doch kein Lance Armstrong", sagt der 39-jährige Chefcoach und baut damit allen Spekulationen vor. Der im Vergleich zum Vorjahr halbierte Saisonetat (nach dem Ausstieg der Bayer AG als Mutterverein und Hauptsponsor) zwingt die Titans zu Kompromissen und pfiffigen (Not-)Lösungen.

"Es ist spürbar, dass die Mannschaft enger zusammengerückt ist, verrät Kapitän Gergely Chowanski, der als Zuspieler wie eine Reihe seiner Mitspieler eine Stammplatzgarantie hat, weil es kaum personelle Alternativen gibt.

"Wir haben das uneingeschränkte Vertrauen unseres Trainers", meint Chowanski schmunzelnd und fügt hinzu: "was uns aber auch dazu verpflichtet, selbst aus den schwierigen Situationen herauszukommen. Wir müssen lernen, mit Fehlern umzugehen."

Viele weitere gute Vorsätze hat die Mannschaft in der Vorbereitungsphase umgesetzt. Flexibilität ist gefordert, denn jeder Spieler muss in der Lage sein, auf eine ungewohnte Position zu rücken, falls es zu Verletzungen oder Erkrankungen kommt. So wurde zum Beispiel Lars Dinglinger vom Diagonalangreifer zum Mittelblocker umfunktioniert.

"Lars hat den größten Entwicklungssprung gemacht. Er hatte auf seiner neuen Position aber auch noch viel Luft nach oben", lobt Jens Larsen, der nach der 2:3-Niederlage gegen Düren am Samstag und dem 3:1-Erfolg einen Tag später gegen Aufsteiger Giesen/Hildesheim Zuversicht demonstriert. "Mit dieser Mannschaft werden wir nicht absteigen. Und wenn wir von personellen Rückschlägen verschont bleiben, dann sind auch die Play-offs machbar."

Zuversicht herrscht in der sportlichen Leitung, für eine optimistische Ausstrahlung wollen die Teammanager Thorsten Westhoff und Thomas Sittler sorgen. "Das Wort Grippe haben wir aus unserem Wortschatz gestrichen", sagt Thorsten Westhoff, der hofft, dass sich der Spaßfaktor in guten Leistungen niederschlägt.

"Der kleine Kader kann auch ein Vorteil sein, denn diese Ausgangslage schweißt die Mannschaft zusammen. Spaß gehört auf alle Fälle zu unserer Philosophie", meint Westhoff. Dass der kleine Kader anzeige, dass man nicht alle Ziele im Aufbau des neuen Teams erreicht habe, sei den Verantwortlichen bewusst.

Der Saisonetat ist aber abgesichert", versichert Thomas Sittler. Die Heimspiele sollen zu einem Event für die ganze Familie werden. Und im Anschluss an die Matches in der Bayer-Halle ist jeweils eine After-Game-Party in der benachbarten Bay Sportbar geplant", verrät Sittler. Volleyball soll in Wuppertal weiter Spaß machen.