Volleyball/SV Bayer: Euphorie beim Favoriten
Am Samstag (19.30 Uhr) ist der VfB Friedrichshafen zu Gast in der Bayer-Halle.
Wuppertal. Normalerweise ist es nicht einfach, Friedrichshafens Coach Stelian Moculescu zufrieden zu stellen. Am Mittwochabend aber war der 56-jährige Rumäne rundum glücklich. Seine Mannschaft gewann vor 4500 begeisterten Zuschauern in eigener Halle mit 3:0 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Sisley Treviso, den Titelverteidiger aus Italien.
Diese Sensation kostete Moculescu voll aus: "Das war eine außergewöhnlich starke Leistung über drei Sätze. Wir haben die ganze Zeit das hohe Niveau gehalten." Der VfB profitierte vom Ausfall dreier italienischer Leistungsträger. Das Rückspiel ist am kommenden Dienstag. Ein außergewöhnlich hartes Programm für den amtierenden Meister und frisch gekürten Pokalsieger, denn am Samstag um 19.30 Uhr steht die Bundesligapartie beim SV Bayer auf dem Programm. Kein leichtes Unterfangen, wie der Diagonalspieler und beste Punktesammler gegen Treviso, Jochen Schöps, betont: "Das Spiel in Wuppertal wird total schwer, gerade weil wir gewonnen haben. Unser gutes Spiel steckt in den Köpfen und zwei, drei leichte Fehler reichen dann, um uns aus dem Rhythmus zu bringen."
Einer der Matchwinner beim VfB Friedrichshafen war der erst 18-jährige Libero Markus Steuerwald, der noch in der Jugend-Nationalmannschaft spielt. Er kam für den an der Bandscheibe verletzten Jiri Polansky im Dezember ins Team und erspielte sich Moculescus Vertrauen. Steuerwald spielt unbekümmert und ist auch in der Feldabwehr eine feste Größe.
Die Wuppertaler hatten zwei Wochen Zeit, um sich auf das Team vom Bodensee einzustellen. Zeit, die intensiv zum Training und zur Taktikbesprechung genutzt wurde. Trainer Jens Larsen hat mit seiner Mannschaft speziell die Aufschläge und das Blockspiel trainiert. Beides wird gegen den VfB von enormer Bedeutung sein. "Es ist aber auch wichtig, dass wir an unsere eigenen Fähigkeiten glauben", meint Larsen und sieht eine realistische Chance, gegen die Übermacht vom Bodensee zu punkten. Entscheidend ist für ihn die Geduld. "Die Jungs können gut Volleyball spielen, das müssen sie jetzt umsetzen."
Nathan Roberts wird nach Dirk Grüblers Ausfall nicht mehr als Mittelblocker zur Verfügung stehen, er wird sich ganz auf Annahme/Angriff konzentrieren. Stephan Woltmann aus der zweiten Mannschaft wird als Mittelblocker ins Team rücken.