Volleyball: Titans planen zweite Saison
Erstligist Wuppertal Titans hat große Pläne. Voraussetzung ist aber der Klassenerhalt
Wuppertal. Gute Nachrichten für alle Volleyball-Fans: Vorausgesetzt der Klassenerhalt gelingt, worauf zurzeit vieles hindeutet, werden die Wuppertal Titans auch in der kommenden Saison am Ball sein. Am Donnerstag gab Manager Thorsten Westhoff bekannt, dass die wirtschaftlichen Planungen weit fortgeschritten sind und man bereits jetzt die Auflagen für die kommende Spielzeit erfülle.
Die Volleyball-Bundesliga fordert von jedem Erstligisten einen abgesicherten Etat von mindestens 150.000 Euro. Da liege man bei den Titans bereits in dieser Saison darüber und in der kommenden erst recht. "Bereits jetzt haben wir eine schriftlich bestätigte Summe, die deutlich über 150.000 Euro liegt", bestätigt Westhoff, wobei er den Etat noch um weitere 30 Prozent an Sponsorengeldern ausbauen will. Zwar liegt in Zeiten der Wirtschaftskrise auch für die Titans das Geld nicht auf der Straße, doch da man in den Planungen bereits jetzt viel weiter fortgeschritten sei, als zur gleichen Zeit im Vorjahr, gibt sich der Manager zuversichtlich. "Auf Rosen gebettet sind wir aber dennoch nicht", beugt Westhoff zu großen Hoffnungen vor.
Die Zeiten des Minimalismus sollen vorbei sein in der Rutenbeck. War man mit nur sieben Spielern in die laufende Saison gestartet, strebt man für die Spielzeit 2009/10 die Formel "zwölf plus eins" an. Eine Nachricht, die auch Gergely Chowanski gerne vernimmt. "Mit sieben oder acht Mann durchzuspielen ist so, als würde man beim Fußball eine komplette Saison mit zwölf Leuten bestreiten", weiß der Titans-Kapitän. Wie denn nun das Gesicht der Mannschaft im Detail aussehen wird, darauf will sich Westhoff noch nicht festlegen. Der Stamm der Spieler (alle Kontrakte laufen im Sommer aus) soll wohl gehalten werden. Nur "Plus-Eins-Mann" Lars Dinglinger als Stand-by-Spieler ist gesetzt. Konkrete Verhandlungen mit den restlichen zwölf will Westhoff erst angehen, wenn der Klassenerhalt unter Dach und Fach ist. Die Position des Managers scheint bei der Spielersuche komfortabel zu sein. "Es gibt Volleyballspieler wie Sand am Meer - auch preiswerte", sagt Westhoff.
Besser verkaufen wollen sich die Titans künftig in der langen Sommerpause. Zwei Beach-Teams, die sich aus dem aktuellen Kader rekrutieren, sollen bei den großen deutschen Turnieren die Titans vertreten und so auch in der Sommerpause für das Produkt "Volleyball made in Wuppertal" werben. Und dies vor dem Hintergrund, das Interesse an den Heimspielen in der kommenden Saison deutlich zu steigern. Aktuell kommen die Titans in der Bayer-Halle im Schnitt auf 500 Besucher.
Für die kommende Spielzeit will Westhoff 500 Dauerkartenbesitzer rekrutieren. Bedenkt man, dass momentan nur 70 Saisontickets im Umlauf sind, stellt sich die Frage, wie das funktionieren soll. Auch darauf hat Dampfmacher Westhoff eine Antwort: "Wir wollen in die Schulen und Vereine gehen. Das haben wir noch nicht geschafft." Vorbild ist Ligarivale Rottenburg, der 1920 Dauerkarten vorweisen kann. Sollte der Abstiegskampf verloren gehen, wovon bei den Titans niemand ausgeht, werden aber wohl die Lichter für immer ausgehen.