Fußball-Regionalliga WSV betritt wieder die TV-Bühne

Beim Flutlichtspiel gegen Aachen hoffen die Wuppertaler am Montag auf 5000 Zuschauer und mehr. Sportliches Ziel ist: weiter ungeschlagen bleiben.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Jahre musste der Wuppertaler SV darauf warten, wieder einmal bundesweit im Fernsehen vertreten zu sein. Nach dem Niederrheinpokal-Finale im Mai ist es am kommenden Montag nun schon zum zweiten Mal binnen weniger Monate der Fall. Sport 1 überträgt das Regionalliga-Spiel gegen Alemannia Aachen, mit dem der siebte Spieltag beschlossen wird, ab 20.15 Uhr sogar live aus dem Stadion am Zoo.

„Das ist für uns eines der so genannten Highlight-Spiele und dann auch noch zur besten Sendezeit“, freut sich der zuletzt immer stärker werdende WSV-Rechtsaußen Silvio Pagano auf das Duell und hofft, dass trotz der Übertragung möglichst viele Zuschauer den WSV im Stadion unterstützen werden. Schließlich gehört auch die Stimmung beim Spiel dazu, ein möglichst gutes Bild vom Verein abzugeben“, sagt Sportdirektor Manuel Bölstler und wünscht sich 5000 Zuschauer.

Die Tabellenkonstellation (aktuell Vierter gegen Sechster), Flutlichtathmosphäre und die Tatsache, dass hier zwei Traditionsmannschaften gegeneinander spielen, geben das sicher her. Trainer Stefan Vollmerhausen macht aber bei allen erfreulichen Rahmenbedingungen klar, dass für ihn das Sportliche auch in dieser Partie absolut im Vordergrund steht: „Es geht in erster Linie darum, Punkte zu holen, am besten drei, auch wenn es schwer wird. Wir wollen ungeschlagen bleiben“, sagt er und versteht das nicht als großspurige Ansage eines Aufsteigers. „Alles andere würde uns nach dem Saisonstart doch auch keiner abnehmen.“

Aachen zählt Vollmerhausen von der Qualität her dabei zu den Top-Vier der Liga, auf einer Stufe mit RWE und Viktoria Köln. Sie spielen ein hervorragendes Kurzpassspiel, finden offensiv immer wieder Lösungen“, hat er beobachtet.

Umgekehrt sei aber auch seine Mannschaft einen Tick weiter als noch gegen Viktoria Köln (3:3) und RWE (0:0). Inzwischen hat sich eine Elf herauskristallisiert, in die gegen Aachen sicher auch wieder Kapitän Gaetano Manno rücken wird. Wegen einer Muskelverhärtung hatte er gegen Verl zuletzt gepasst, die Woche über aber laut Vollmerhausen beschwerdefrei trainiert.

Für viele Spieler im durch die jüngsten Verpflichtungen von Said Harouz und Tim Bodenröder auf 29 angewachsenen Kader ist es momentan nicht einfach, sich ins Team zu spielen. Vollmerhausen: „Das liegt in erster Linie daran, dass die Jungs es in der Regionalliga auch sehr gut machen. Andererseits habe man beim Test unter der Woche gegen den niederländischen Zweitligisten Venlo (0:3) auch gesehen, dass der ein oder andere in seiner Entwicklung noch nicht so weit ist, wie die Spieler, die jetzt eingesetzt werden. Mit Said und Tim hätten sich zwei Spieler angeboten, die man von ihrem Entwicklungspotenzial für den WSV einfach habe nehmen müssen. Dass angesichts des großen Konkurrenzkampfes auch mal Diskussionen in der Mannschaft, bei den Fans oder in den Medien entstünden, sei klar. Für den Zusammenhalt und die Moral der Mannschaft sieht er aber keine Problem: „Darauf achten Manuel und ich schon.“

Dass die Moral auf dem Platz stimmt, hat sich zuletzt in Verl wieder gezeigt. „Wir haben das Spiel analysiert. Drei Punkte waren machbar, wenn wir die Fehler vor den Gegentoren nicht machen. Am Ende sieht man aber, dass wir zurückkommen“, sagt Silvio Pagano und verspricht erneut großen Tatendrang gegen Aachen.

Der 31-Jährige genießt den Fußball, auf den er sich jahrelang fokussiert hat, jetzt als Ausgleich zum Berufsleben, in das er sich mit einer eigenen Eisdiele im Bochumer Ruhrpark gestürzt hat. Zur Eröffnung am Donnerstag war aus dem Team neben Vollmerhausen und Bölstler nur sein Freund Gaetano Manno erschienen. Von den übrigen Kollegen habe es gute Wünsche gegeben. Pagano: „Es war auch so sehr voll. Wir hatten zuletzt nicht viele freie Tage, da verstehe ich, dass man den Tag auch mal mit der Familie nutzen will.“ Auch an diesem Wochenende wird übrigens trainiert, um dann auf Aachen optimal vorbereitet zu sein — und ein gutes Bild abzugeben.