Regionalliga West WSV kann den KFC nicht stoppen

Fußball-Regionalliga: Die Wuppertaler verlieren beim Tabellenführer deutlich mit 0:4.

Regionalliga West: WSV kann den KFC nicht stoppen
Foto: Kurt Keil

Vom Zünglein an der Waage im Meisterschaftskampf der Fußball-Regionalliga war der Wuppertaler SV am Samstag ein gutes Stück entfernt. Zwar fiel die 0:4 (0:1)-Niederlage bei Tabellenführer KFC Uerdingen ein wenig zu hoch aus, dass die Hausherren vor 6162 Zuschauern verdienter Sieger waren, daran ließen auch beide Trainer aber keinen Zweifel. „Die Mannschaft hat einen überragenden Zusammenhalt gezeigt“, sagte KFC-Erfolgstrainer Stefan Krämer (31 Punkte aus elf Spielen unter ihm) in Anspielung darauf, dass er vor der Pause zwei Spieler mit schweren Verletzungen verloren hatte. Mario Erb, der mit Christopher Kramer mit dem Kopf zusammengerauscht war, musste mit Kieferbruch sogar ins Krankenhaus.

WSV-Coach Christian Britscho, der Erb im Namen der gesamten Mannschaft „gute Besserung“ wünschte, ergänzte im Hinblick auf den Meisterkampf mit Viktoria Köln, in dem der KFC vor dem letzten Spiel zwei Punkte vorne ist: „Streitet Euch drum, aber tut uns den Gefallen, dass die Mannschaft, die es schafft, auch aufsteigt, und wir uns nächstes Jahr nicht wiedersehen.“

Am Samstag waren die Uerdinger für den WSV eine Nummer zu groß, was Durchsetzungsstärke und Zielstrebigkeit anging. Und das dürfte durch den siebenstelligen Betrag, den Klubboss Mikhail Ponomarew jährlich hineinpumpt, kaum besser werden. Gleich zu Beginn setzten die Gastgeber den WSV im Mittelfeld so stark unter Druck, dass der nicht in der Lage war, sein Spiel aufzuziehen.

Christian Britscho zu Meisterkampf und Aufstiegsrelegation

WSV verliert in der Grotenburg
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WSV verliert in der Grotenburg

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Dabei hatte sich WSV-Coach Britscho mit Sascha Schünemann, Marco Cirillo und Dennis Dowidat für die vermeintlich spielstarke Variante entschieden. Gino Windmüller rückte dafür zurück in die Innenverteidigung, während Kevin Pytlik die Linksverteidigerposition für den weiter verletzten Niklas Heidemann einnahm. Windmüller hatte mit dem schnellen Ex-Düsseldorf- und HSV-Profi Maximilian Beister seine liebe Not, war aber bei den Ecken, die der KFC sich herausarbeitete, ein Fels in der Brandung. Auffällig, dass mit Cirillo der jüngste Spieler im Mittelfeld noch der durchsetzungsstärkste war. Die verdiente Uerdinger Führung resultierte nach 21 Minuten aus einem Ballverlust von Enzo Wirtz im Mittelfeld. Weil auch Pytlik mit nach vorne geeilt und die linke WSV-Defensivseite beim Uerdinger Gegenangriff völlig offen war, hatte Lucas Musculus freie Bahn, spielte in die Mitte auf Beister, der aus fünf Metern nur noch einschieben musste (21.).

Danach konnte der WSV die Partie offener gestalten, ohne zunächst aber das Tor von Keeper Rene Vollath ernsthaft in Gefahr zu bringen. Nach dem Wechsel folgte dann die beste Phase der Wuppertaler, die vor allem über die rechte Seite mit Silvio Pagano einige Angriffe in die KFC-Hälfte trieben. Mit etwas Glück hätte da der Ausgleich fallen können. „Doch das 0:2 war für uns der Genickbruch“, sagte Pagano zum nächsten Gegentreffer. Noch mehr als die Tatsache, dass der wieder mal nach einer Standard-Situation fiel (Freistoßflanke von Ex-WSV-er Jan Holdack, Tor aus kürzester Distanz von Tanju Ötztürk) ärgerte Britscho, wie unnötig der Freistoß an der Seite verursacht worden war. Wohl durch Enes Topal, der eigentlich der Ausgeruhteste im Team hätte sein müssen, weil er am Mittwoch in Rhynern nicht gespielt hatte. Er konnte sich gegen die physisch starken Uerdingen aber genau wie Enzo Wirtz und Dennis Dowidat kaum durchsetzen.

Nach dem 0:2 wechselte Britscho zwar noch einmal Offensiv und stellte auf Dreier-Kette um, doch die WSV-Bemühungen konterte der KFC mit Klasse und kam durch ein umstrittenes Elfmetertor von Lucas Musculus und Connor Krempicki noch zu zwei weiteren Toren.