Schwimmen Wuppertaler Bayer-Asse: Die Form kommt langsam

Beim Bayercup auf Küllenhahn zeigten die Schwimmer der Gastgeber gute Leistungen.

Moritz Schaller war beim Bayercup über 100 m Schmetterling eine Klasse für sich. Bis zur DM will er noch deutlich schneller werden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Weitgehend befreit von Fesseln des Coronaschutzes war der Bayercup im Schwimmleistungszentrum auf Küllenhahn am Wochenende für viele Schwimmer des SV Bayer Wuppertal die erste Gelegenheit, sich nach dem Wintertraining im Wettkampf auf der Langbahn zu beweisen. Auf 400 Teilnehmer hatten die Gastgeber die Teilnehmerzahl begrenzt, und Simone Osygus, Geschäftsführerin der Schwimmabteilung war sehr zufrieden, dass diese Kontingente weitgehend ausgeschöpft werden konnten. Mit 90 Startern stellten die Gastgeber wie üblich das Gros, daneben waren mit dem TPSK aus Köln (40), der SG Gladback Recklinghausen (25) und der SG Frankfurt (24) nicht nur zahlenmäßig sondern auch qualitativ starke Konkurrenten dabei. Erfeulich auch, dass die Wasserfreunde Wuppertal mit zwölf Teilnehmern in den jüngeren Jahrgängen 2010 bis 2012 und der ASV Wuppertal mit zehn Startern dabei waren.

Larus Thiel schwimmt
Deutschen Altersklassenrekord

Für die Bayer-Asse ging es vornehmlich darum, die Form auf dem Weg zu den Deutschen Meisterschaften weiter aufzubauen. Ein bereits frisch gebackener Deutscher Meister setzte dabei ein Glanzlicht. Der 12-jährige Larus Thiel, vor einer Woche wie berichtet Deutscher Meister im Schwimmerischen Mehrkampf geworden und bei sieben Starts in seinem Jahrgang 2009 haushoch überlegen, schwamm über 50 m Schmetterling in 26,19 sec. einen Deutschen Altersklassenrekord für die AK 13. In Abwesenheit von Gianluca Reduth (Klassenfahrt) setzte aber auch Jan Seelert in den jüngeren Jahrgängen ein Ausrufezeichen. Auch erst Jahrgang 2008 schwamm er über 400 m Freistil in 4:28,83 noch schneller als Thiel und war auch schneller als die meisten älteren Konkurrenten. Das galt auch über 100 m Rücken (1:05,79). Klasse auch Neuzugang Jonathan Turck (Jahrgang 2006), der über 200 m Freistil in 1:58,45 min einer von nur zwei Schwimmern der Veranstaltung war, die unter der Zwei-Minuten-Marke bleiben konnten. 

Auf den kurzen Freistilstrecken war wie erwartet Bayer-Ass Emre Demirdas eine Klasse für sich, gewann die 50 Meter in 23.53 sec und die 100 m in 52,01. Kollege Moritz Schaller, seines Zeichens Deutscher Kurzbahn-Meister, bildete sein Pendant auf den Delphinstrecken. Von beiden erwartet Cheftrainer Michael Bryja aber in den kommenden Wochen noch bessere Zeiten. Das gilt auch für Alexander Kühling, der wie erwartet die Bruststrecken dominierte.

Bei den Mädchen und Frauen war auf Anna Lena Materne wieder Verlass, die Schnellste über 50 und 100 m Rücken und Freistil war. Bemerkenswert fand Bryja vor allem die Leistung von Stella Eichhorn (Jahrgang 2007), die sich über 200 m Schmetterling gegenüber dem Schwimmfest in Luxemburg vor einer Woche noch einmal um vier Sekunden steigerte und ihre Bestzeit auf 2:26,86 Minuten schraubte. Oft nur knapp hinter der Schmetterling- und Freistilspezialistin blieb Pia Delkeskamp, zeigte ebenfalls klar ansteigende Form.

Gewohnt gut auch Brust- und Lagen-Spezialistin Hannah Weiand (2006), die etwa über 200 m Brust in 2:44,64 die schnellste Zeit aller Starterinnen schwamm und über 100 m Brust auch nur zwei ältere Schwimmerinnen vorlassen musste. Eine davon war Vivien Selling, die nach 1:13,13 min anschlug. Beeindruckt war Michael Bryja aber vor allem von Sellings 27,87 sec über 50 m Schmetterling. Dabei befindet sie sich derzeit im Abiturstress, umso bemerkenswerter ihre Form.

Die soll sich allerdings bei allen Schwimmern Richtung Deutsche Meisterschaften (Jugend Ende Mai, Offene Klasse Ende Juni) weiter verbessern. Für die Älteren steht am kommenden Wochenende noch das Corvesto-Schwimmfest in Uerdingen an, eine Woche später dann ein Quali-Wettkampf in Berlin. Die Jüngeren fliegen für die zweite Vorbereitungsphase in den Osterferien vom 10. bis 20. April mit Trainer Henning Lambertz zum Trainingslager nach Mallorca.