Fußball CSC nur bei Standards gefährlich

Cronenberger enttäuschen gegen Meerbusch und unterliegen auf eigenem Platz 1:3.

Nur bei Standards - wie dem Freistoß von Lutz Radojewski - sorgte der CSC für Gefahr.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Der Cronenberger SC muss in der Oberliga Niederrhein weiter auf seine ersten Zähler warten. Am Sonntag verlor der Aufsteiger auf dem Horst-Neuhoff-Sportplatz gegen den TSV Meerbusch verdient mit 1:3 (0:1).
Als der Fußballverband Niederrhein Mitte Juli den Oberliga-Spielplan veröffentlichte, konnte man schon erahnen, dass die erste Spielwoche mit gleich drei Partien besonders knifflig für den CSC werden könnte. In sofern ist die Punkteausbeute erklärbar. Allerdings: In Straelen und am vergangenen Mittwoch machte der CSC noch eine gute Figur - gegen Meerbusch war das dann aber nur noch selten der Fall, wie auch Trainer Peter Radojewski feststellte: „Heute können wir nicht zufrieden sein. Wir haben keinen Zugriff im Mittelfeld bekommen und waren oft einen Schritt zu langsam.“

Möglicherweise hatten dem CSC nach zwei kräftezehrenden Auftaktpartien ein paar Körner gefehlt, insgesamt präsentierte sich der Aufsteiger zu brav und hatte auch im Spiel nach vorne zu wenig Ideen, um die Gäste in Verlegenheit zu bringen. Die hatten zwar auch nicht ihren besten Tag erwischt, waren aber über weite Strecken die bessere Mannschaft.

Beim Blick auf die Meerbuscher Aufstellung meinte Peter Radojewski vor dem Spiel noch: „Das ist sicher eine Mannschaft, die unter die ersten Acht gehört.“ Ob er mit seiner Einschätzung Recht behält, wird man erst später erfahren. In jedem Fall nutzte Meerbusch im zweiten Durchgang die Cronenberger Fehler eiskalt aus. Das war in der ersten Hälfte noch anders, als die Gäste aus dem vielen Ballbeseitz wenig Kapital schlagen konnten. Said Harouz (34.) hatte noch die beste Gelegenheit, als er am Pfosten scheiterte.

Es war zunächst eine ereignisarme Partie auf schwachem Niveau, denn auf der Gegenseite wurde es auch nur einmal gefährlich, als Kabiru Mohammed TSV-Torhüter Franz Langhoff prüfte (12.) Nach dem Seitenwechsel stachen die Gäste gegen den zu passiven CSC zu: Beim 0:1 (59.) hatte Stürmer Sebastian van Santen zu viel Platz und legte auf Kapitän Semir Purisevic ab, der dem neuen CSC-Torhüter Tayfun Altin keine Chance ließ. Dem CSC hingegen fiel offensiv nicht viel ein - früh nahm Radojewski seinen Kapitän Ercan Aydogmus vom Feld (54.), dem erneut die Bindung zum Spiel fehlte. Die Wechsel fruchteten aber kaum, wirklich gefährlich wurde es wenn überhaupt nur bei Standardsituationen - und so fiel dann auch der Ausgleich: Nach einem Eckstoß landete die Kugel bei Timo Leber, der bei strömenden Regen aus 18 Metern das 1:1 erzielte (65.) Das erzürnte einige Meerbuscher Spieler, die in Richtung ihres Trainers brüllten, „wer denn bei Eckbällen für die Nummer Acht zuständig sei.“

Der CSC hatte das Momentum jedoch nur für wenige Augenblicke auf seiner Seite, weil der pfeilschnelle Benjamin Dohmen die Gäste (68.) schnell wieder in Front brachte. „Gegen so eine intakte Truppe wird dann jeder Fehler bestraft“, meinte Radojewski. Seine Mannschaft wehrte sich - doch mehr als zwei Distanzversuche von Marvin Mühlhause kamen nicht mehr zu Stande.

So entschieden die Gäste die Partie fünf Minuten vor Schluss durch den starken Sebastian van Santen. Den Gastgebern bleibt nach dem missglückten Saisonstart die Erkenntnis, dass gegen etablierte Oberligisten nur dann etwas drin sein wird, wenn über 90 Minuten alles passt. Dass die junge, neuformierte Mannschaft dazu in der Lage ist, hat sie in den ersten beiden Partien bewiesen, weshalb größere Besorgnis zum jetzigen Zeitpunkt noch unbegründet wäre.