Basketball Young Baskets Wuppertal – eine Erfolgsgeschichte

Der vorzeitiger Klassenerhalt in der Jugendbundesliga ist für die U 16 von Südwest ein Riesenerfolg – jetzt kommen nur noch Top-Teams als Gegner.

Trainer Robin Singh gibt in einer Auszeit taktische Linie vor: Bisher haben sich die Young Lions in Jugend Bundesliga hervorragend geschlagen.

Foto: Otto Krschak

Dass bei den Südwest Baskets gerade im Jungenbereich eine gute Nachwuchsarbeit geleistet wird, ist in Wuppertal seit Jahren bekannt. Seit die U 16 des Vereins von den Südhöhen in der Jugend Bundesliga, der JBBL, spielt, hat der Name Wuppertal aber auch bei großen Basketball-Clubs noch einmal einen ganz anderen Klang bekommen. „Das Jugend-Bundesliga-Team ist schon so etwas wie unser Aushängeschild geworden“, sagt der Vorsitzende Alexander Prahm. Bei Trainertagungen werde etwa auch aus Bonn, Düsseldorf oder Köln gefragt, wie man das schaffe. Wie berichtet, hat sich das aktuelle Team nach der Vorrunde sogar vorzeitig für die Play-offs qualifiziert, die die Mannschaft im vergangenen Jahr, als sich die „Young Lions“ erstmals für die Teilnahme an der JBBL qualifiziert hatten, noch knapp verpasst hatten. Den Klassenerhalt schaffte das Team damals dann trotzdem anschließend. Der ist jetzt schon vorzeitig sicher.

„Damit haben wir nach nur zwei Monaten unser größtes Saisonziel schon erreicht, alles weitere ist Bonus“, sagt Robin Singh. Der Wuppertaler, einst für den VSTV und den BTV am Ball, parallel Trainer der Herren der Hertener Löwen in der 1. Regionalliga, hat das Team im Verlauf der vorigen Saison übernommen, leitet es auch in dieser Spielzeit. „Wir haben diesmal sicher mehr Glück mit der Konstellation gehabt. Im vergangenen Jahr war unser Team individuell noch stärker besetzt, traf aber auf Gegner aus großen Basketballprogrammen“, zieht Singh einen Vergleich.

Damals habe man etwa mit Jonas Langermann und Frederic Kraaß zwei Jugendnationalspieler gehabt. Beide sollten eigentlich bei Südwest auch den Kern eines NBBL-Teams bilden, sind zu großen Vereinen – Vechta und Ehingen – gegangen. Die Leistung seines jetzigen Teams will Singh damit keineswegs schmälern. „Wir kommen mehr über das Kollektiv. Ich hätte nicht gedacht, dass die Mannschaft sich so schnell zusammenfindet“, lobt er sein Team.

Din Bihorac, Tristan Sagum und Temo Kiknadze, denen er im vergangenen Jahr schon als Jungjahrgang viel Spielzeit gegeben hatte, haben sich zu echten Führungsspielern entwickelt Auch Fritz Denk und Simon Nitzschmann sind geblieben und bildeten mit einen Grundstock für das neu formierte Team. Dass sich bei Tryouts vor der Saison 80 Spieler bei Südwest um einen Platz im JBBL-Team beworben hatten – im Jahr davor waren es 40 gewesen – führt Singh auch auf das gewachsene Renommee zurück. Mit Top-Scorer Joris Maciulis und Aristidis Tziovaras kamen danach noch zwei wichtige Spieler aus Duisburg hinzu, weil die dortigen Baskets die Quali für die JBBL nicht geschafft hatten.

In der Vorrunde, in der sich die Young Baskets nur den Top-Teams aus Bonn/Rhöndorf und den Köln RheinStars geschlagen geben mussten, aber renommierte Namen wie Leverkusen Giants und BBA Giessen hinter sich ließen, kam ihnen ihre Ausgewogenheit zu Gute. „Bei uns haben regelmäßig fünf Spieler zweistellig getroffen“, nennt Singh als Beispiel.

Jetzt in der Hauptrunde, die für die SW-U 16 am 15. Dezember bei den Nürnberg Falcons beginnt, werde man allerdings sicher noch Lehrgeld bezahlen müssen. Neben Bonn und Köln aus der eigenen Vorrundengruppe wird man dort mit den Skyliners Frankfurt und Freak City Bamberg auf den Nachwuchs aus nationalen Top-Programmen treffen. In Hin- und Rückspiel werden dann die Platzierungen für die Play-offs ausgespielt, in denen man im März sicher auf ein Top-Team aus einer anderen Hauptrunde-Gruppe treffen wird.

Für Club-Chef Alexander Prahm steht außer Frage, dass sich die Mühen, die SW auf sich nehmen musste, um die Auflagen für die JBBL zu erfüllen, gelohnt haben. Von der medizinischen Betreuung durch das Helios Klinikum und der physiotherapeutschen Versorgung profitierten auch Spieler anderer SW-Mannschaften. Von der Stadt werde man als Bundesligist stärker gefördert – etwa was die Vergabe der Hallenzeiten für das JBBL-Team angeht. Und dann gebe es einen enormen Zulauf an Spielern. Prahm: „Wir sind kurz davor, einen Aufnahmestopp verhängen zu müssen. In allen Altersklassen haben wir zwei oder drei Teams, bei der U 14 sogar vier, das stößt an unsere Kapazitätsgrenzen.“

Außerdem sucht der Verein weiter einen neuen hauptamtlichen Sportlichen Leiter, nachdem Sven Weinberger Südwest im Sommer Richtung Leverkusen verlassen hat. Das durch die JBBL erworbene Renommee sollte dabei helfen, genau wie bei der Suche nach Sponsoren, um vielleicht nächstes Jahr neben de JBBL- auch ein NBBL-Team auf die Beine stellen zu können.