Fußball Kreisliga Rassiges Top-Duell zwischen Viktoria Rott und Jugoslavija Wuppertal mit einem unrühmlichen Ende – mit Update
Wuppertal · Beim 2:2 zwischen Spitzenreiter und Tabellenzweitem sorgt ein Zuschauer kurz vor Schluss für einen Tumult. Felix Brüggen rettet Verfolger Linde ein Remis, Union deklassiert Sudberg nach Torflut im zweiten Durchgang. Burschen verspielen sicher geglaubten Sieg, Beyenburg gewinnt hoch. Spiele von Sonnborn und Fortuna kurzfristig abgesagt.
Viktoria Rott – FK Jugoslavija Wuppertal 2:2 (1:1). Das Topspiel der Kreisliga A zwischen den derzeit konstantesten Mannschaften bot alles, was sich das Fußballherz wünscht: spektakuläre Tore und rassige Zweikämpfe. Wermutstropfen: Kurz vor Spielende gab es nach dem Ausgleichstreffer der Heimelf in der Nachspielzeit, ausgelöst durch einen Zuschauer, der aufs Feld lief und Gästespieler provozierte, einen Tumult. Nachdem der Schiedsrichter beide Mannschaften zur Beruhigung in ihre Strafräume verwiesen hatte, konnte die Partie ordentlich zu Ende gebracht werden. Vor rund 350 Zuschauern am Rolf-Drecker-Platz endete die Partie zwischen Spitzenreiter SC Viktoria Rott und Verfolger FK Jugoslavija Wuppertal schließlich leistungsgerecht mit 2:2.
Zu Beginn hatten die Gäste das Heft des Handelns in der Hand gehabt. Nach dem 2:1-Auswärtserfolg beim TSV Union wollte die Mannschaft um Spielertrainer Florim Zeciri, der wie einige der Gäste-Kicker früher auch mal für Rott gespielt hat, mit einem Dreier in der Tabelle an den Hausherren vorbeiziehen. Entsprechend selbstbewusst trat der Tabellenzweite auf und erspielte sich mit den starken Umut Satilmis, Mirza Mujkanovic und Zeciri ein klares Übergewicht. Miralim Kljajic (14.), Mirza Mujkanovic (17.) und Satilmis (19.) scheiterten jeweils knapp, ehe die Hausherren nach einem Freistoß von Nermin Hadzic erstmals für Gefahr sorgten (21.). Nur eine Minute später klingelte es dann zum ersten Mal: ein Freistoß von Zeciri blieb zwar in der Mauer hängen, doch Mustafa Mujkanovic schaltete gedankenschnell und schob den Abpraller vorbei an Rotts Towart Kilian Sacher zum 1:0 ins Tor. Nur fünf Minuten später bewies Rotts Torjäger Hadzic mal wieder seine Qualitäten, als er zusehends nach außen gedrängt, aber nur unzureichend attackiert wurde und das Leder aus spitzem Winkel zum 1:1 flach ins linke Toreck versenkte.
In einer kampfbetonten Partie blieben Torraumszenen im ersten Durchgang Mangelware, doch es sollte bis zum Schluss dramatisch bleiben. Yassin Bouaasria, Dogan Can und Liwaa El-Sarag drehten für die Gastgeber nach der Pause auf, während Mirza Mujkanovic auf der Gegenseite knapp per Kopf verfehlte. Anes Mehic kratzte einen Schuss von Hadzic von der Linie, ehe Sacher in der 82. Minute David Arsenijevic beim Abschlag einfach umrannte – Strafstoß. Satilmis verwandelte eiskalt zum 2:1. Und die Hausherren verstärkten den Druck noch einmal, während sich die Gäste in jeden Ball hineinwarfen. In der fünften Minute der Nachspielzeit nahm Can das Leder aus 22 Metern volley, vorbei an Freund und Feind landete es zum 2:2 im Tor.
Als Jugoslavija danach anstoßen wollte, rannte ein Fan der Rotter – es soll sich um einen Spieler handeln, der aber nicht im Kader war – aufs Feld Richtung Anstoßkreis, feierte das Tor und machte provizierende Gesten in Richtung der Gästespieler. Der Schiedsrichter schickte ihn vom Platz, doch auf dem Weg geriet er mit FK-Kapitän Slavisa Romic aneinander, der daraufhin zu Boden ging. Ob es ein Schlag oder nur ein angedeuteten Schlag war, da gingen nachher die Meinungen auseinander. „Da war kein Schlag“, sagte Rotts Trainer Yousef Hidroi, der sich um den am Boden Liegenden Romic kümmerte. „Unglaublich“, fand den Vorfall Florim Zeciri, bedauerte ebenso wie Hidroj, dass die Aktion, nach der natürlich rund ums Geschehen Aufregung herrschte, die gute und faire Partie in ein falsches Licht gerückt werde. Im Spielbericht, der der WZ übermittelt wurde, heißt es vom Schiedsrichter, dass das Gespann nicht habe sehen können, was sich in der Menschentraube, die sich bildete, als der Fan vom Platz geleitet wurde, genau abgespielt habe. Von einem Schlag ist nicht die Rede, nur dass ein Spieler von Jugoslavija am Boden lag. Seinem wiederholten Stoppsignal seien beide Teams dann gefolgt. „Sie verhielten sich vorbildlich und gingen in ihre Strafräume“, heißt es vom Unparteiischen, der nach drei Minuten das Spiel fortsetzen und regulär zu Ende habe bringen können. ryz
SV Jägerhaus-Linde - Hellas Wuppertal 2:2 (0:0). Linde kann sich auf seinen torgefährlichen Kapitän Felix Brüggen jederzeit verlassen, was der Innenverteidiger in der Schlussphase gegen Hellas abermals untermauerte. Mit seinen zwei ganz späten Treffern (88. und 90.) rettete der 28-Jährige seinem Team wenigstens noch einen Punkt, nachdem man über die gesamten 90 Minuten keine gute Tagesform erwischt hatte. Das lag allerdings auch an den Gästen von der Grundstraße, die es den Hausherren jederzeit schwer machten und nach den Toren von Moreno Biba (49.) und Anastasios Kostikidis (68.) nicht unverdient geführt hatten. „Hellas hat es wirklich gut gemacht. Mit dem Remis sind wir heute zufrieden, mit dem Spiel nicht. Aber: Die Moral der Truppe war einmal mehr klasse, sie glauben jederzeit an sich", sagte das Linde-Trainerteam Dirk Richarz/Tobias Schnäbeli. Hellas-Coach Athanassios Bampakos war enttäuscht: „Das fühlt sich wie einer Niederlage heute an, zumal Linde uns zu keiner Zeit im Spiel unter Bedrängnis gesetzt hat." Auf Linde wartet nun am Mittwoch das Kreispokal-Achtelfinale und Lokalderby gegen den TSV Ronsdorf vor sicher ordentlicher Kulisse. mkp
TSV Union - SSV Sudberg 6:0 (0:0). „Es kann einfach nicht sein, dass wir in 45 Minuten sechs Gegentore schlucken. Darüber werden wir am Dienstag ein Gespräch führen und in uns gehen müssen", war Sudbergs Trainer Alaatin Bayraktar enttäuscht, nachdem der Aufwärtstrend des SSV der letzten Wochen auf dem Hardenberg ein jähes Ende fand. Das zuletzt vor allem mit seiner Effizienz im Torabschluss kämpfende Union hatte die Partie jederzeit im Griff und münzte seine Überlegenheit nach Wiederbeginn in Tore um, nachdem man aus Sicht seines Trainers Ünsal Bayzit bereits zur Pause drei Treffer hätte erzielen können. „Das war heute eine gute Leistung von uns. Wenn du deine Chancen nutzt, wird es natürlich einfacher. Wir haben Sudberg klar beherrscht, sie hatten mit Ausnahme eines Lattentreffers kurz vor Spielende keine nennenswerte Torgelegenheit", meinte ein zufriedener Union-Trainer Ünsal Bayzit. Die Treffer für die Gastgeber erzielten Hazim Dezic (3), Lenard Barisic und Omar Sarsour. Kasimir Kaufmann unterlief zudem ein Eigentor. mkp
Stella Azzurra Velbert - TSV Beyenburg 0:5 (0:1). Wie reagiert man am besten auf die harte Gangart eines Gegners? „Mit Toren", antwortete Beyenburgs Trainer Ramazan Dagdas nach dem deutlichen Erfolg seiner Mannschaft beim Aufsteiger, der aus Dagdas Sicht „aggressiv und wütend gegen unsere Spielsweise" agiert hatte. Die abermals mit kleinem Kader angetretenen Beyenburger boten bei den kriselnden Velbertern (schon die sechste Niederlage in Serie) jederzeit eine solide Vorstellung und kontrollierten das Geschehen über 90 Minuten. „Schlüsselszene war der von unserem Keeper Jona Giangreco gehaltene Strafstoß beim Stand von 2:0. Danach war Stella gebrochen", gab Dagdas zu Protokoll. Elbin Redzepovic (3), Mihael Kec und Jonas Klein trafen für die Gäste. mkp
Sportfreunde Siepen - Breite Burschen Barmen 3:3 (1:2). Ein in Teilen vereister Kunstrasenplatz, eine mitunter undurchsichtige Linie des Schiedsrichters, sechs Tore und eine ungemein wilde Schlussphase: Beim Spiel des Tabellenschlusslichts gegen den Tabellenvorletzten war so richtig was los. Die Burschen hatten dabei eigentlich sämtliche Trümpfe in der Hand, weil sie nach den Treffern von Alexander Spill (6.), Carlo Colucci (34.) und Jacob Massow (56.) bereits mit 3:1 führten und sich Siepen mit zwei Platzverweisen (55. und 76.) auch noch selbst erheblich dezimierte. In doppelter Überzahl ließen sich die Burschen in den Schlussminuten durch Siepens Angreifer Kevin Naulin jedoch noch zwei Treffer einschenken und gaben völlig unnötig einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand. „Wir haben die Bälle nur noch hinten rausgehauen und uns eingeigelt", sagte ein enttäuschter Jordan Truschka. Zu allem Überfluss kassierte ein Burschen-Spieler in der Nachspielzeit auch noch einen Platzverweis. Bereits am Dienstag empfangen die Burschen auf dem Sportplatz Rauental (Anstoß 20 Uhr) im Kreispokal-Achtelfinale Bezirksliga-Primus 1.FC Wülfrath. mkp
Kurzfristig ausfallen musste das Wuppertaler Derby zwischen dem SC Sonnborn und dem TSV Ronsdorf II und wird planmäßig am 22. Dezember nachgeholt. „Der Platz war nicht bespielbar und heute Vormittag gefroren. Es wurde im Laufe des Tages zwar besser, aber er war insgesamt einfach viel zu hart", sagte SCS-Trainer Robert Lange. Aus dem gleichen Grund wurde auch die Partie des TSV Fortuna Wuppertal gegen den SV Union Velbert kurzfristig abgesetzt. Einen Nachholtermin für dieses Spiel gibt es noch nicht. mkp