Lücke im Sonnensystem: Uranus ist in Reparatur
Die Platte des siebten Planeten aus dem Wuppertaler Astropfad fehlt – sie war zur Stolperfalle geworden. Bis Ostern soll sie repariert sein.
Wuppertal. Dem Sonnensystem fehlt ein Planet. Naja, zumindest der bodenständigen Wuppertaler Straßenpflaster-Version des Sonnensystems. Die Uranus-Platte des Astropfades auf der Luisenstraße ist verschwunden, wie ein Leser der WZ mitteilte. Doch die interstellare Lücke wird nicht von Dauer sein, wie die Stadt der WZ auf Nachfrage versichterte: Die Tafel hatte sich kürzlich gelockert und wird derzeit repariert.
Die Bronze-Platte ist Teil des Astropfades - eines Gesamtkunstwerks, das Ursula Schulz, damals Vorsitzendes des Kulturausschusses, am 18. Mai 1990 mit Schülern des Gymnasiums Sedanstraße anlässlich des Barmer City-Festes einweihte. Die Schüler hatten unter der Leitung von Hans Joachim Hybel und Matthias Kenn 1988 im Rahmen einer Projektwoche geplant, das Sonnensystem in großem Maßstab der Wuppertaler Bevölkerung zu präsentieren.
Neun Bronzetafeln für die neun Planeten, eine für den Mond sowie vier Tafeln für die größten Trabanten des Jupiters (Io, Europa, Ganymed und Kallisto) wurden maßstabgetreu um die Sonne, den Werther Kugelbrunnen, angeordnet. Auf fast gerader Achse führen sie vom Werth durch die ganze Stadt bis zum Schwebebahnbahnhof Vohwinkel. An dieser Endstation befindet sich die Bronzetafel für Pluto.
Dieses Wuppertaler Sonnensystem also wird nach Uranus’ Reparatur wieder vollständig sein. Es ist nicht die erste Lücke in der Planetenreihe: Diebstähle passieren nach Auskunft von Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Kessler immer wieder - "zumal die Bronze-Tafeln wie zum Beispiel die auf der Elberfelder Poststraße leichter sind als welche aus Eisen."
Auch der einstige Schulprojektleiter Hans Joachim Hybel erinnert sich: "Vor ein paar Jahren wurden schon einmal die Tafeln der Erde und des Mondes entwendet." Und diese blieben verschollen - damals finanzierte der Förderverein der Schule "Unsere Alte Penne" die Ersatzplatten.
Diesmal also ist der astronomische Störfall im Wuppertaler Sonnensystem gut ausgegangen. Nach Auskunft der Stadt soll der bronzene Uranus noch vor Ostern wieder auf seine angestammte Position auf der Luisentraße zurückkehren.