Ronsdorf Lumbeck & Wolter feiert 100-jähriges Bestehen
Ronsdorf. · Firma spürt bisher die Corona-Krise kaum und hofft auf eine Feier schon im Sommer.
Mit seinem in Schiefer eingekleideten Haus, den Produktionshallen im Hintergrund und dem Schild mit der Uhrzeit- und Temperaturanzeige gehört die Firma Lumbeck & Wolter für viele Ronsdorfer fest zum Straßenbild an der Linde. Kein Wunder: Das Traditionsunternehmen ist seinem Standort seit der Gründung treu geblieben. Nun feiert der Hersteller von Schneidwerkzeugen für die Lebensmittelindustrie sein 100-jähriges Bestehen.
Familienunternehmen in
der vierten Generation
Geschäftsführer und Mitinhaber Fabian Döring (37) ist stolz auf diese lange Tradition, die eng mit seiner Familie verknüpft ist. „Wir sind ein Familienunternehmen in der vierten Generation“, sagt er. Sein Urgroßvater Karl Wolter habe die Firma am 18. Januar 1920 mitgegründet. „Er hat den Aufbau des Geschäftes geprägt“, sagt Döring. Wolters Schwiegersohn Fritz Döring habe Lumbeck & Wolter dann zu internationaler Größe geführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe das Unternehmen zwischenzeitlich bis zu 100 Mitarbeiter gehabt. Peter Döring (73), immer noch Geschäftsführer und Mitinhaber, der allerdings nicht mehr im Tagesgeschäft aktiv sei, habe dann vor allem die technische Modernisierung des Betriebs vorangetrieben. Und seit knapp 18 Jahren kümmere er sich nun vor allem um die Stärkung von Marke und Image, sagt Fabian Döring. Sein Erfolgsrezept: „Wichtig sind die Präsenz auf Veranstaltungen, Ehrlichkeit und nachhaltige Geschäfte“, sagt Döring. „Geht es meinen Partnern gut, geht es auch mir gut.“ Und viele Geschäftspartner seien Lumbeck & Wolter seit Jahrzehnten treu.
Das Unternehmen stellt Schneidwerkzeuge her, die vor allem in der Fleischherstellung eingesetzt werden. Die Produktpalette reiche vom 70 Millimeter großen Schneidwerkzeug für den Handfleischwolf bis hin zu großen Industrie-Schneidwerkzeugen mit 400 Millimetern Durchmesser, sagt Döring. Diese produziert das Unternehmen derzeit mit rund 40 Mitarbeitern und liefert sie an Großhändler in Deutschland, aber auch in andere europäische Länder, nach Russland und Südamerika. „70 Prozent unserer Produkte werden exportiert“, sagt Döring. Für 2020 plant der Geschäftsführer mit 11,5 bis 12 Millionen Euro Umsatz. „Das Unternehmen ist kerngesund.“ Das liege auch daran, dass man über Generationen solide gewirtschaftet habe. „Mein Ferrari steht nicht in der Garage, sondern in der Maschinenhalle“, sagt Döring.
IHK lobt das gute Agieren
des Betriebs
„Regelmäßig spielen für die alteingesessenen Betriebe die langfristigen Wirkungen ihres Agierens eine große Rolle“, sagt Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK). So hielten sie Krisen einfach besser stand. „Mit Zähigkeit und Mut gepaart mit Entschlusskraft und Weitsicht, aber auch mit Ideenreichtum und gesundem unternehmerischen Gespür ist es Lumbeck & Wolter gelungen, das Traditionsunternehmen durch die Höhen und Tiefen der vergangenen 100 Jahre zu führen. Diese Leistungen verdienen wahrlich großen Respekt und Anerkennung“, lobt Wenge.
Gefeiert werden solle das Firmenjubiläum mit einem Sommerfest in größerem Umfang, sagt Döring, in der Hoffnung, dass das so kurzfristig wieder möglich ist. Sein langfristiges Ziel: „Ich möchte das Unternehmen auch der nächsten Generation wirtschaftlich stark überreichen.“