Magier, Hexen und Gaukler locken auf den Laurentiusplatz
Dieses Jahr dauert der Markt sogar einen ganzen Monat. Premiere hatte er bereits 2010.
Elberfeld. Der Rauch des knisternden Feuers weht über den Laurentiusplatz, die Glocken am Fellmantel eines Hünen klingeln bei jedem seiner Schritte, und in der Ferne sind die Klänge von Hammerschlägen zu vernehmen.
Hoch oben über dem Laurentiusplatz steht Darlin Körber in ihrem schwarzen Gewandt und ruft die Menge zusammen: „Wir freuen uns, gemeinsam mit Euch einen wunderbaren Markt auf den Weg zu bringen.“
Ein kurzer Blick auf die Köpfe der Menschen unter ihr und schon bittet die Organisatorin des 2. Mittelalterlichen Märchenmarktes den „Stadtvoigt“ in Person von Peter Jung auf ihren Hochstand. Der hat dann aber doch lieber festen Boden unter den Füßen, als er den Markt eröffnet.
Und während das Flötenensemble der Bergischen Musikschule zu mittelalterlichen Tänze aufspielt, kostet Apotheker Helmut Jagla bereits den aufgesetzten Likör von Händlerin Britta Meiners. Die Erkratherin ist mit ihrer Bude voll Hochprozentigem noch in der Erprobungsphase, und freut sich über das Lob des Pharmakologen, der gleich eine Flasche „Sineser-Apel-Brendewyn“ ersteht — oder in zeitgenössischem Deutsch: Apfelsinen-Zimt-Branntwein.
Derweil bittet Sensei Sri Rujá Kalinange in sein Zelt. Ausgestattet mit Tarotkarten und Kristallkugel bietet der Magier seiner Kundschaft einen exklusiven Blick in die Zukunft. Und die begehrt meist Auskunft in Sachen Liebe, Glück und Gesundheit.
Noch bis zum 23. Dezember gastieren Magier, Hexenschänke und Kinderschmied auf dem Laurentiusplatz. „Dieses Jahr findet der Märchenmarkt länger statt als beim letzten Mal. Es gibt weitere Stände und auch mehr Programm“, freut sich Michael Kozinowski von der ausrichtenden IG Friedrich-Ebert-Straße.
Eine weitere Attraktion, neben den mittelalterlich gewandeten Marktleuten und ihren Buden, ist der 14 Meter hohe Weihnachtsbaum.
Auch die Tanne trägt zur rustikalen Stimmung des Marktes bei, die Besucher Peter Walther sofort gefällt, als er über den mittelalterlichen Laurentiusplatz schlendert: „Der Markt ist etwas ganz anderes als die herkömmlichen Weihnachtsmärkte.“