Oberbarmen: Ikea will für mehr als 100 Millionen Euro bauen
Stadt und Unternehmen stellten gemeinsam ihr Konzept für den Eichenhofer Weg vor: mit mindestens 300 neuen Jobs und 1800 Parkplätzen.
Nächstebreck. Der planungsrechtliche Hürdenlauf am Eichenhofer Weg und die Diskussionen über die Stadtgrenzen hinaus sind noch lange nicht beendet — aber seit gestern Mittag liegt das Ziel der Anstrengungen klar vor Augen: Gemeinsam mit der Stadtspitze stellte das Unternehmen Ikea im Rathaus das Konzept für das geplante neue Einrichtungshaus mit Fachmarktzentrum vor.
Demnach will Ikea bis zur Ende 2014 geplanten Eröffnung mehr als 100 Millionen Euro in den Standort am Autobahnkreuz Nord investieren, sich dabei auch finanziell am Ausbau der Verkehrsanbindung beteiligen — und mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 46.900 Quadratmetern mindestens 300 neue Arbeitsplätze schaffen.
Neben dem eigentlichen Ikea-Haus mit 25.500 Quadratmetern Verkaufsfläche für etwa 65 Millionen Euro soll — baulich getrennt — ein Fachmarktzentrum entstehen, das es auf 21.400 Quadratmeter Verkaufsfläche bringt und etwa 35 Millionen Euro kosten wird.
Mit „Rücksicht auf bestehende Geschäfte“ und „nach Gesprächen mit Vertretern des Einzelhandels und der Nachbargemeinden“ habe man die Verkaufsfläche des geplanten Fachmarktes um 4000 Quadratmeter reduziert (Info-Kasten oben). Hinzu kommen 1800 Parkplätze.
Beide Seiten unterstrichen, dass die Verkehrsanbindung sowohl im Sinne der Nachbarschaft als auch der Kunden — Ikea rechnet am Standort mit gut zwei Millionen pro Jahr — ausgebaut werden soll: Gemeinsam werde man Gespräche auf Landes- und Bundesebene führen, was den seit Jahren geplanten Ausbau des Autobahnkreuzes Nord betrifft, erklärten Oberbürgermeister Peter Jung und Stadtdirektor Johannes Slawig.
Das Bauvorhaben werde man „im größtmöglichen Einvernehmen mit den Nachbarn“ vorantreiben — und im Rahmen des nun anstehenden Planungs- und Genehmigungsverfahrens auch die Bürger ins Boot holen. Slawig: „Jeder kann sich darauf verlassen, dass wir alle Bedenken und Anregungen abwägen.“
Dass man die Hausausstellung — trotz alternativ angebotener Flächen in der Nachbarschaft zu Ikea — nicht in Wuppertal halten könne, bezeichnete Jung als „sehr bedauerlich“. Der Mietvertrag für das Areal werde jedenfalls wie geplant beendet.
Armin Michaely — bei Ikea Deutschland für die Unternehmensexpansion zuständig — hob die Unterstützung der Stadt Wuppertal hervor: „Das ist in Deutschland leider nicht mehr alltäglich.“ Man habe sich bei der Standortsuche für einen Partner entschieden, bei dem man sich — jenseits guter Anbindungen und großer Einzugsbereiche — „am willkommensten“ fühle. Gemeinsam an einer Infrastruktur ohne Staus zu arbeiten, sei dabei selbstverständlich.