Marijke Amado: „Ronsdorf sieht aus wie Amsterdam“

Die Moderatorin ist für einen Werbefilm zu Gast im Stadtteil. Ihr gefallen vor allem die Radwege.

Foto: Stephan Braun

Wuppertal. Menschen bleiben auf der Straße stehen, werfen einen skeptischen Blick in Richtung einer jung gebliebenen niederländischen Blondine, die unter Deutschen bekannt ist wie ein bunter Hund. Sei es der „WWF-Club“, die ehemalige ARD-Vorabendsendung, oder aber die beliebte „Mini Playback Show“, die Kinder in den 90er-Jahren in ihren Bann zog.

Nach einem Autogramm zu fragen traute sich dann aber doch keiner — was sollte Marijke Amado denn hier in Ronsdorf suchen? „Ich habe mich köstlich amüsiert, keiner war sich sicher, ob sie es wirklich ist. Ronsdorfer sind da wohl etwas zurückhaltender. Jetzt können wir das Geheimnis lüften: Sie war es!“, sagt Stephan Braun von der Agentur Milltown Produktion Wuppertal, und lacht.

Die Ronsdorfer Agentur übernahm kürzlich die Produktion für ein geplantes Solo-Kabarett-Programm Amados. „Marijke verfolgt seit langem die Grand Dame des holländischen Kabaretts, Brigitte Kaandorp, und möchte in diesem Stil ein eigenes Kabarettprogramm in Deutschland auf die Beine stellen“, verriet Braun.

„Eindrücke aus ihrer Zeit als Reiseleiterin vor dem Berühmtsein, als Moderatorin und als Teilnehmerin bei Promi Big Brother, all sowas bringen wir ganz humorvoll, mit Gesang und Schauspiel auf die Bühne.“ Braun freut sich schon jetzt auf die Premiere, die allerdings in Düsseldorf geplant ist. Von dort aus führt die Tour durch den Westen, inklusive Wuppertal, aber auch nach Leipzig, Dresden und in andere deutsche Großstädte.

Schon als Amado im 100 Jahre alten Haus der Agentur ankam, fielen ihr Parallelen zur Heimat auf. „Het kijkt een beetje Amsterdams“, schwärmte die gebürtige Niederländerin — auf deutsch: Es sieht ein bisschen aus wie in Amsterdam.

Und auch die Umgebung Ronsdorfs weckte ihre Lust zum Fahrradfahren. Im Ronsdorfer Restaurant „L’Ancora“ fand am Montag schließlich der Dreh für einen Promotionfilm für das Kabarett statt.

Geschäftsführer Sebastiano Carbone und seine Familie staunten nicht schlecht über den Besuch, saß er doch als Kind mit seiner Schwester jeden Samstag vor dem Fernseher, um die „Mini Playback Show“ nicht zu verpassen. Auch seine Mutter Giorgina Carbone war begeistert: „Ich hätte vor 20 Jahren nicht gedacht, dass eines Tages Marijke Amado in meinem Laden sitzt und ich für sie Canneloni koche.“

In den kommenden Wochen wird Amado für Proben regelmäßig in Ronsdorf zu Gast sein. Im Sommer soll das Programm dann unter dem Titel „Echt wahr!?“ starten, eine Floskel, die typisch für Holland wie Deutschland ist — genau wie Marijke Amado selbst.